HomeBriefeAn Caroline von BeulwitzSchiller an Lotte v. Lengefeld und Caroline v. Beulwitz, 8. August 1788

Schiller an Lotte v. Lengefeld und Caroline v. Beulwitz, 8. August 1788

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[Volkstädt, 4-8 August 1788.]

Dank Ihnen für ihre freundliche Erinnerung an mich und mein gestriges Anliegen. Ich werde den Boten gebrauchen. Wenn ich nicht heute wieder um das Vergnügen kommen soll, bei Ihnen zu seyn, so muß ich es dem Wetter unmöglich machen mich zu hindern. Haben Sie also die Güte und schicken mir die Chaise nach Volkstädt, die ich schon einmal gehabt habe. Schicken Sie sie mir aber erst nach 2 Uhr, weil ich biß dahin noch alle Hände voll zu thun habe.

Es ist mir nicht bange, daß wir uns untereinander wohl haben, wenn uns auch alle der Schnupfen plagt. Mir ist das schon Trost und Freude, wenn ich nur unter Ihnen bin, und Sie nur sehe. Ja wenn ich nur in Ihrem Hause bin ohne Sie zu sehen, ist mirs lieber als hier in meiner Einsamkeit. Für die Aprikosen und den Thee danke ich Ihnen recht schön. Beides aber war zu viel, und den Thee trinke ich unendlich lieber bei Ihnen als bey mir. Ich bin auch heute besser auf den Thee und kann auch arbeiten. Leben Sie recht wohl. Also zum Kaffe bin ich bey Ihnen. Adieu.

S.