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Schiller an Ferdinand Huber, 18. April 1786

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Osterdienstag. Früh [18 April 1786].

Ich habe heute ein ganzes Schock Briefe geschrieben, daß ich ganz steife Finger habe, doch noch einen guten Morgen an Dich.

Mit Deiner Negotiation bin ich sehr wohl zufrieden, ob mir schon die Stelle leid thut, die Du aufopfertest. Ich hätte eben so lieb einen ganzen Brief verloren, doch wie du sagst, bin ich durch meine Voreiligkeit selbst schuld daran.

Also Du bleibst biß über die Meße. Das ist viel mein Herr, darüber ließe sich freilich allerlei sagen, wenn ich dasjenige in deinem Brief was dieser Nachricht vorhergeht, jetzt zu beantworten Lust hätte. Davon aber in einem besonderen Briefe.

Ich habe hier kaum eine Seite am Karlos gemacht, aber desto mehr gelesen. Ich erwischte Deinen Pere Bougeant vom Münsterfrieden und da habe ich mich nun in den 30 jährigen Krieg verwickelt.

Kunzens meine herzlichste Grüße!

Von den Tuchproben gefällt mir keins wenn ich aufrichtig seyn soll, keins davon ist Couleur de Ramoneur. Indeßen sollte keine beßre zu haben sein, so habe ich dasjenige gewählt, welches zerschnitten ist. Kann man diese Farbe noch schwärzer haben, so ist es die rechte.

Wenn Körners wieder zurük sind, so grüße sie mir. Auf den Donnerstag denke ich schreibe ich euch wieder.

Anbei folgt Dein Selbiz.

Ein anderer Artikel in deinem Briefe ist bereits erfüllt.

Schiller.

 

Vergiß die Drukfehler nicht.

statt   schreibe
Leute – Laute
legen – lügen p. 52
sah – seh
singenden – siegendem
Allreinsten – Allreinesten 52
u.s.f.