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Schiller an Friedrich Cotta, 11. Februar 1803

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Weimar 11. Febr. [Freitag] 1803.

Hier, lieber Freund, erfolgt die Braut von Messina, davon Sie in aller Eile eine Abschrift müssen machen lassen um es nach Wien zu schicken, denn mein Original das ich Ihnen hier schicke ist für den Setzer sorgfältigst eingerichtet und berechnet und von allen Schreibfehlern möglichst gereinigt. Das Stück muß völlig so im Druck eingetheilt werden, wie im Manuscripte, und übrigens wird die Form des ersten Wallenstein beibehalten.

Den eigentlichen Titel nebst einer Vorerinnerung sende ich nach, Sie können völlige Eilf Bogen rechnen.

Ich habe mir mit diesem Werke eine verteufelte Mühe gegeben, es ist das erste soviel ich weiß, das in neueren Sprachen nach der Strenge der alten Tragödie verfaßt ist. Da es um einige Bogen kleiner ist als die Maria Stuart und also um etwas wohlfeiler verkauft werden muß, so lasse ich 50 Ducaten von unserem neuen Contracte nach.

Aber ich muß Ihnen eine rechte Strenge bei der Correctur empfehlen, nehmen Sie ja einen exacten Mann dazu, Göthe klagt sehr über die Druckfehler im Was wir bringen und auch im Cellini und will nichts mehr im Reich drucken lassen. Bei bedeutenden Druckfehlern muß ich darauf bestehen, daß Cartons eingelegt werden und bitte mir daher die Aushängebogen zu übersenden.

Leben Sie recht wohl. Nächstens mehr, die Post geht sogleich.

Sch.