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Schiller an Friedrich Cotta, 11. September 1803

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Weimar 11. Sept. [Sonntag] 1803.

Für das überschickte Taschenbuch von Wieland danke ich Ihnen verbindlich werthester Freund. Die Erzählung ist in seinem alten Geist wie der Aristipp geschrieben und hat alle Tugenden und Fehler desselben. Wer Wielands Prosa einmal liebt, findet ihn ganz in diesen Briefen wieder, ich hoffe sein Nahme soll dem Calender schon Abgang verschaffen. Die Verzierungen sind artig gedacht.

Beiliegenden Artikel bitte ich in die Allgemeine Zeitung einzurücken. Sie ersehen daraus, daß mir der König von Schweden einen königlichen Beweis seiner Zufriedenheit gegeben. Wenn Sie etwa denselben Artikel französisch in das Mannheimer Journal einrücken lassen wollten, so wäre mirs lieb, da die Achtung gegen den König erfodert, diese Liberalität auf mehreren Wegen bekannt zu machen.

Fernow hat mir gesagt, daß Sie die Braut von Messina noch nicht an H[umboldt] abgesendet. Thun Sie es ja wenn es noch nicht geschehen, er mahnt mich sehr darum.

Sie werden schon gehört haben, daß die LitteraturZeitung nach Halle emigriert. Aber sie wird nichts destoweniger unter einer neuen Regie in Jena fortgehen. Ich hatte anfangs an Sie gedacht, ob Sie vielleicht dieses Unternehmen, welches freilich sehr weitläuftig ist und große Auslagen erfodert, frisch gewagt hätten. Die Allg. Zeitung hätte freilich alsdann aufhören müssen. Die Concurrenz mit der hallischen wäre nicht sehr zu fürchten, da die thätigsten Mitglieder auf unserer Seite seyn würden. Wie ich aber höre, ist der Contract schon mit einem Particulier gemacht, der das Geld dazu herschießt, und dem dann die Vortheile zufallen. Eichstädt und Fiedler in Jena werden die Redaction und den Verkauf besorgen, von Weimar aus aber wird man die Anstalt dirigieren.

Wir grüßen Sie beide aufs freundlichste. Ganz der Ihrige

Schiller.

*

[Auf einem besondern Blatt.]

Weimar vom 4. Sept. 1803.

In höchster Anwesenheit Ihrer königlichen Majestäten von Schweden zu Weimar ist der Wallenstein aufgeführt, und der Verfasser dieses Stücks und der Geschichte des dreißigjährigen Krieges von des Königs Majestät mit einem kostbaren Brillantring beschenkt worden.