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Schiller an Friedrich Cotta, 28. Dezember 1795

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[Jena] 28. Dec. [Montag] 95.

Prosit das Neue Jahr! Zu meinem großen Vergnügen erhielt ich heute die Bogen des 12ten Stücks, und habe sie schon an Schütz abgegeben. Sie kommen gerade noch recht für die Recension. Diese wird in der ersten Woche des Neuen Jahrs fertig und beträgt wohl 3-4 Zeitungsblätter. Nach allem was ich davon höre, werden wir sehr wohl damit zufrieden seyn, da sie mit großer Sorgfalt und mit Interesse verfaßt ist.

Die Leipziger und Hallenser werden sich schwindsüchtig daran ärgern.

Hier neues Manuscript. Sorgen Sie ja dafür, daß die Verse mit einer gewissen Netteté und Eleganz gedruckt werden. Daß die Ueberschriften einer jeden Elegie weder zu hoch noch zu tief zu stehen kommen, und die zweyte Zeile auch nicht zu eng an die erste Zeile der Ueberschrift gerückt wird.

Ich lege einige kleine Sachen, die mir Bürde in Breslau geschickt, noch als Lückenbüßer bey.

In acht Tagen oder früher erfolgt mein Aufsatz, der wohl 3 Bogen des neuen Druckes einnehmen dürfte. Es wäre gut, wenn Sie in einer eigenen Anzeige, die entweder innen auf den Umschlag oder wenn noch Platz ist auf die letzte Seite des Stücks gesetzt werden könnte, dem Publikum sagten, wieviel Bogen Sie in dem ersten Jahrgang über die bestimmte Zahl geliefert. Zählen Sie genau wieviel Sie über 84 Bogen gegeben. Man muß auch wissen, wie generös Sie waren, dieses erweckt Vertrauen. Sie können die Anzeige überschreiben:

Der Verleger an das Publikum

und dabey auch sagen, daß Sie dem allgemeinen Wunsch nachgegeben und den zu engen und zu großen Druck der Horen abgeschafft hätten.

Adieu. An Archenholz senden Sie doch selbst das 12te Stück.

Sch.