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Schiller an Friedrich Cotta, 28. Oktober 1798

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Jena 28. 8br. [Sonntag] 98.

Haben Sie die Güte, lieber Freund, die Innlage sobald es möglich, im Einschluß an den Herrn Henrichs in Paris, mit dem Sie Geschäfte haben, an Hrn. v. Humboldt gelangen zu lassen. Wollen Sie noch zugleich diejenigen zwey Zeitungsblätter wo Wallensteins Lager angekündigt und das wo es beurteilt ist, an Hrn. v. Humboldt beilegen so werden Sie mich sehr verbinden. Das Paquet schicke ich deßwegen unversiegelt an Sie.

Anbei schicke ich auch die Künstler- und Buchbinder Rechnungen über das bereits fertige. Hr. Böhme hat aber von Leipzig aus geschrieben daß der Rest der Auflage hier auch broschiert werden soll. Es sind daher noch zwischen 6 und 700 zurück, welche nicht auf dem Zettel stehen. Die Buchbinder habe ich bezahlt. Wenn Sie mir den Betrag dieser Quittung nebst noch 24 Rthlr. 9 Gr. für die noch übrig zu broschierenden Almanache, mithin in allem

171 Rthlr. und 50 Laubth. Rest vom Honorar
macht zusammen 248 Rthlr.

im November noch hieher senden wollen, so ist mirs lieb.

Für das Exemplar der Propyläen danke ich aufs schönste. Sie nehmen sich sehr gut aus. Ich wünsche nun herzlich daß Sie recht viel Glück dabey haben mögen.

Göthes lebhafter Anteil an der Allgemeinen Zeitung muß Sie sehr erfreuen. Diese Ehre ist noch keiner Zeitung von ihm widerfahren.

Wenn der Wallenstein druckfertig ist, so mögen sich die Herrn Schweighäuser, oder die zwey andern daran versuchen. Ich zweifle aber, ob er das französische Joch sich wird auflegen lassen.

Wollen Sie an Herrn Buchhändler Bell in London, in Ihrem Nahmen schreiben oder schreiben lassen, daß er den Wallenstein in Manuscript haben soll, zum Uebersetzen, wenn er für die 3 Stücke zusammen 60 Pfund bezahlt, so ist mirs lieb. Aber sie müßten ihn auf Antwort pressieren.

Leben Sie recht wohl. Ganz der Ihrige

Schiller.