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Schiller an Friedrich Cotta, 30. Oktober 1797

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Jena 30. 8br. [Montag] 97.

Nur ein paar Worte, werther Freund, zur Begleitung dieses Manuscripts; für den Damenkalender, der recht viel schönes enthält und sich sehr artig auch von außen ausnimmt, wird Ihnen meine Frau selbst danken.

Ich habe das Geld erhalten, und danke Ihnen. Sie haben mir aber, für mich, nur 10 Ld. anstatt 20 angesetzt. Ich erhalte 60 Ld. Redaction. 40 haben Sie mir vor etwa einem Monat gesendet, es wären also noch 10 nach zu zahlen. Diese bitte ich, mir gut zu schreiben bis ich mich darum melde. Da ich vielleicht nach Weihnachten Geld nöthig habe und Sie darum bitten werde, so kann es dann in Einem hingehen.

Bestimmt versprechen kann ich das fertige Manuscript des Wallensteins nicht vor dem Junius, denn ein bestimmtes versprechen ängstiget mich, und bei meiner kränklichen Disposition bin ich sovielen Unterbrechungen ausgesetzt, daß ich nicht Herr meiner Zeit und Stimmung genug bin, um auf einen nahen Termin etwas zuzusagen. Für die nächste MichaelisMesse hingegen können Sie bestimmt auf den Wallenstein rechnen: ich denke mit Ende Mays damit fertig zu seyn. Dann lasse ich ihn einen Monat liegen, sehe ihn dann zum letztenmal durch, und Sie erhalten mit Anfang Julius das Manuscript.

Lassen Sie mich wissen auf welches Papier Sie ihn drucken lassen wollen. Ich wünschte recht großes Format, ohne daß deßwegen mehr als 27 Zeilen auf die Seite kommen, damit breite Ränder und breite Stege werden. Wir nehmen eine Nemesis, davon ich die Zeichnung von Meiern bekommen werde, zur Titel-Vignette.

Leben Sie wohl. Einlage bitte ich bald möglichst an Göthe zu besorgen. Der Ihrige

Sch.