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Schiller an Friedrich Cotta, 6. Februar 1797

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Jena, 6. Febr. [Montag] 97.

Ich muß Sie um eine große Gefälligkeit ersuchen, wenn Ihnen jetzt eine solche Zumuthung nicht ungelegen kommt. Da ich im Begriff bin, einen Garten und Gartenhaus hier zu kaufen, so muß ich nicht nur alles Geld, was ich bereits mein nennen kann, sondern auch das, was ich in einiger Zeit einzunehmen hoffen kann, zusammensuchen, weil sich die Capitalien meiner Schwiegermutter so schnell nicht aufkündigen lassen, und hier keins zu entlehnen ist. Ich ersuche Sie daher mir die noch bey Ihnen stehenden 100 Carolins und, wenn es möglich ist, noch andre sechshundert Thaler, als Vorschuß auf den Wallenstein und auf den Almanach, gütigst zu verschaffen, und zwar in so kurzer Zeit als Sie können, da ich zwischen jetzt und 4 Wochen die Zahlung zu machen habe, wenigstens des größten theils an der Summe. Sollten Sie dieses Geld nicht wohl von Ihrer eigenen Cassa nehmen können, und es also verinteressieren müssen, so versteht sich, daß ich diese Interessen trage. Können Sie es mir ganz oder zum Theil in Leipzig anweisen, so kann die Zahlung in Laubthalern geschehen.

Auf jeden Fall bitte ich Sie mir mit rückgehender Post Nachricht zu geben, ob Sie und wie bald? meinen Wunsch erfüllen können. Verzeihen Sie mir, wenn ich Sie durch meine Bitte in Verlegenheit setzen sollte, die Gelegenheit zu dem Kaufe kömmt mir so unerwartet, daß ich keine andern Anstalten so schnell zu treffen weiß. Die Post geht, auf den Mittwoch das übrige. Ihr

Sch.