HomeBriefeAn Friedrich CottaSchiller an Friedrich Cotta, 7. März 1796

Schiller an Friedrich Cotta, 7. März 1796

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[Jena] 7. Merz [Montag. 1796.]

Mit Herdern und Stark werde ich Alles zu Ihrer Zufriedenheit in Ordnung bringen; aber mit dem Honorar, das Sie ihm senden, welches ohngefehr 40 Ldors beträgt, möchte es nicht genug seyn, da seine Aufsätze vom 9ten Stück an, prosaische und poetische zusammen, 122 Seiten betragen, also 10 Seiten über 7 Bogen. Sieben Bogen würden 42 Ldors machen, weil aber 28 Seiten neuen Drucks darunter sind, so gehen davon ohngefähr 8 Thaler ab. Es bleiben also 40 Ldors und etwa 2 Thaler; dazu 10 Seiten alten Drucks, welches zusammen, (um die Sache nicht in kleiner Münze zu berechnen) 44 Ldors beträgt. Ich werde die fehlenden 4 Ldors darauf legen, und ihm mit Ihrem Paquet, das ich gestern erhielt, zusenden. Was Starks Sache betrifft, diese ist schon in Ordnung.

Hier der Beschluß des IIIten Stücks. Sie lassen diese Scenen mit der kleinen Schrift, die wir zu den Versen brauchen, und so eng drucken, als es irgend angeht. Ist zu allen 3 Scenen noch Platz, so laßen Sie alle abdrucken; ist aber nicht soviel Platz, so lassen Sie nur die zweyte größere abdrucken.

Mein Vater hütet schon seit langer Zeit wegen einer schmerzlichen Krankheit das Bette. Sie würden mich recht sehr verbinden, wenn Sie ihm eine Parthie unterhaltender Schriften z. B. Reisebeschreibungen oder dgl. auf einige Zeit leyhen und zuschicken wollten. Ihren Thunberg und Anson wird er sehr gern lesen.

Ihre Scrupel wegen Michaelis sind ganz unnöthig. Es fiel mir gar nicht eher ein, von Michaelis abzugehen, als nachdem ich in so hohem Grad mit ihm unzufrieden war, und ich hätte ihm den Verlag des Almanachs auf jeden Fall genommen. Auch erhält er ihn jetzt nicht, wenn Sie ihn nicht verlegen, sondern ich muß schlechterdings einen andern Verleger dazu nehmen, da er absolut nicht zu Geschäften taugt. Glauben Sie aber, daß Ihnen die Sache nachtheilig werden und Vorwürfe zuziehen könnte, so will ich entweder einen andern Verleger nehmen, oder Sie zu meinem Commissionär machen und den Almanach selbst verlegen.

Adieu. Ich werde hier unterbrochen.

Sch.