Weimar 9. Aug. [Dienstag] 1803.
Ich habe aus Bremen einen delikaten weißen Portwein erhalten, wofür ich Ihnen, werthester Freund, aufs verbindlichste danke. Es ist ein wahres Lebensöl, das Herz und Eingeweide stärken wird.
Sie werden nun wohl wieder aus der Schweitz zurück seyn. Möchten Sie mit Ihrer lieben Gattin recht viel Freude da genossen haben! Mich würde es bei meinem jetzigen Geschäft sehr fördern, wenn ich auch die Alpen und Alpenhirten in der Nähe gesehen hätte!
Wenn Ihnen einige Prospekte von Schweitzerischen Gegenden, besonders aber von dem Schweitzerufer des Waldstättensees, dem Rütli gegenüber, in die Hände fallen sollten, so senden Sie mir sie doch. Auch wünschte ich Füßlis Erdbeschreibung, Tschockes Werk von der Schweitz und die Briefe über ein schweitzerisches Hirtenland, so wie auch von Edels Schrift über die Gebirgsvölker die Fortsetzung zu besitzen. Alle diese Werke könnte ich in 14 Tagen zurückschicken, wenn ich sie geliehen bekommen könnte. Auch was in Bern über Wilhelm Tell neuerdings herausgekommen ist, wünschte ich zu lesen, wenn es Ihnen nicht zuviel Mühe macht, mirs zu verschaffen.
Von Strasburg bitte ich mir zu verschreiben
Julius Caesar in II Volumes.
Valerius Flaccus.
Persius u. Juvenalis.
Petronii Satyricon.
Sallustii Opera.
Silii Italici Punicorum Libr.
Vellejus Paterculus.
Ferner die Stereotypen
Cornel. Nepos. pap. fin. broch. 28 kr.
Virgilius pap. velin. bro. 1. 27 kr.
Fables de La Fontaine 2 vol. bro. 39 kr.
Boileau 2 vol. broch. 50 kr.
Molière 8 Volumes 2. 32 kr.
Racine 5 Volum br. 1. 50 kr.
Oeuvres Choisies de Rousseau 2 Vol. br. 44 kr.
Herzlich empfehle ich mich nebst meiner Frau, Ihnen beiden. Schreiben Sie mir doch bald ob Sie zurückgekommen sind. Ganz der Ihrige
Schiller.
1 Ex. der Braut von Messina bitte ich, in meinem Nahmen, mit erster Post an Herrn von Humboldt Preußischen Residenten in Rom abgehen zu lassen.
