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Schiller an Friedrich Cotta, 9. November 1796

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Jena den 9. Nov. [Mittwoch] 96.

Hier Manuscript zu dem XIten Horenstück. Der Rest folgt Ueber Morgen nach. Ich werde Ihnen dann das Mscrpt zum letzten Horenstück unverzüglich senden, daß es wo möglich (und warum ich Sie sehr bitte) 14 Tage nach dem eilften erscheinen kann.

Ich hoffe nicht, daß wir bey dem neuen Jahrgang soviel Käufer verlieren sollen, indessen mag es damit gehen wie es will, so muß das Journal doch das nächste Jahr fortgesetzt werden, wenn es auch mit dem dritten Jahrgange aufhört: denn unter den jetzigen Umständen dürfen wir nicht nachgeben. Ich will übrigens dafür sorgen, Ihnen alle mögliche Erleichterungen zu machen, so daß die Auslagen für das Journal mit dem 7ten, höchsten 8ten Hundert der verkauften Exemplare völlig bezahlt seyn sollen. Doch versteht sich, daß Sie alsdann auch nur soviel Exemplare abdrucken lassen, als eben nöthig sind, um das Papier nicht unnöthig wegzuwerfen. Wenn Sie nicht mehr 1000 Exemplare verschließen, so bezahlen Sie mir 20 Ldors weniger für die Redaction, auch soll das höchste Honorar alsdann 4 Ldors seyn. Den Wallenstein kann ich nicht in die Horen geben, weil er da die gehörige Wirkung nicht machen würde, das das Publikum einmal so wenig guten Willen für die Horen zeigt. Sie sollen ihn einzeln und so schön als es angeht drucken, so will ich für einen glänzenden Absatz stehen. In nächster MichaelisMesse können Sie ihn zuverlässig debitiren und zugleich mit dem Almanach.

Die Ballen von Frankfurth haben Sie nun doch wohl erhalten, ich wünschte daß sie dort eben soviel Nachfrage erregen möchten als in Sachsen, welches freilich in dieser kriegerischen JammerZeit kaum zu erwarten ist. Sollte die Nachfrage in den ersten 14 Tagen gering seyn, so bitte ich Sie eine Provision von den Postpapier und VelinExemplaren sogleich an Böhme zu senden, damit diese noch in Sachsen verkauft werden können, biß die neue Ausgabe fertig ist. Wenn Sie alsdann späterhin noch gute Exemplare brauchten, so können diese ja von der neuen Auflage genommen werden.

Göpfert mahnt mich sehr an sein Geld. Ich hoffe, daß es in natura oder in Anweisung bereits unterwegs ist.

Leben Sie recht wohl und lassen Sich von Unfällen nicht zu Boden drücken, die durch wenige gute Jahre wieder gut zu machen sind.

Bey uns ist alles wohl, und ich wünsche und hoffe, daß dieß auch in Ihrem Hause der Fall ist. Der Ihrige

Schiller.