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Schiller an Georg Göschen, 11. Januar 1793

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Jena den 11. Jan. [Freitag] 1793.

Ich schicke Ihnen hier liebster Freund, obgleich etwas spät, Handschuh aus der Jenaischen Fabrike, weil sich der Camerad zu dem verwaißten Ihrigen nicht finden laßen will. Ihre liebe Jette hat Sie ja selbst, sie braucht also den Handschuh nicht; aber wir haben Sie nicht und schicken Ihnen also einen Erinnerer an uns.

Den schönen Calender und den Wood habe ich erhalten, und bedanke mich aufs allerschönste für den erstern. Wollen Sie so gütig seyn und mir den Winkelmann (Geschichte der Antiken) schicken, so verbinden Sie mich sehr. Auch Leßings Laokoon bitte ich mit beizulegen. An Niethammer haben Sie noch 24 Thaler zu schicken und mir 26 gut zu schreiben, die ich ihm vorgeschossen habe, welches also mit den 3 Thalern für die Ducaten 29 Thaler macht. Diese nebst dem Vten Heft der Thalia mögen Sie mir, wenn es Ihnen nicht ungelegen kommt, gegen Ende dieses Monats bezahlen. Wissen Sie auch, daß Sie spätestens auf den Julius ein Werk von mir zu verlegen haben, das uns beiden keine Schande machen soll? Ich bin treflich fleißig und meine ganze Thätigkeit ist im Gang.

Zum Neuen Jahr meine besten Wünsche

Ewig der Ihrige

Schiller.

P.S. ist der Geisterseher gedruckt, so bitte ich um einige Exemplare.