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Schiller an Wilhelm Reinwald, 20. Dezember 1787

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Weimar d. 20. Dec. [Donnerstag] 1787.

Dank Dir für die überschickten Bücher lieber Bruder, für die ich Dir hier auch den Schein schicke. Bei meiner Zurückkunft nach Weimar habe ich soviel Geschäfte vorgefunden, daß ich alle Correspondenz mußte liegen laßen. Noch einmal Dank Dir und meiner Schwester für eure liebevolle Aufnahme meiner und die vergnügten Stunden die ich bei euch genoßen habe. Ich denke noch immer mit Freude an diese Tage, die mir unter so lieben Menschen so angenehm verfloßen sind. Möchtet ihr doch recht glücklich seyn und das Schicksal uns auf länger vereinigen.

Bei unsrer Verabredung lieber Bruder bleibt es doch? Du nimmst die bewußte Arbeit für deine müßigen Stunden vor, sie wird dir ganz gewiß Vergnügen machen. Aus Deinen Gedichten laße ich eben jezt einige abschreiben Du wirst sie mit nächster fahrender Post erhalten. Mein Carlos soll Dir von Leipzig aus zu kommen, so wie künftig alle meine Schriften.

Wenn Reinhardt euch besucht so habt doch die Güte ihn an die versprochene Landschaft zu erinnern und grüßt ihn recht schön von mir. Ich denke seiner mit Freundschaft. Hofpredigers empfehl mich gleichfalls.

Meine liebe Schwester umarme ich herzlich. Lebe wol und liebe Deinen aufrichtigen Freund und Bruder.

Friederich Schiller.