HomeBriefeAn Wilhelm SchlegelSchiller an Wilhelm Schlegel, 24. August 1797

Schiller an Wilhelm Schlegel, 24. August 1797

Bewertung:
(Stimmen: 0 Durchschnitt: 0)

[Jena 24. Aug. (?) [Donnerstag] 97.]

Sie haben einen glücklichen Gedanken sehr glücklich ausgeführt. Das Gedicht ergreift und erhebt, der Schluß an die Gallier besonders nimmt einen schönen Schwung. Daß Sie die Götter selber sprechen lassen, war für die Würde der Ausführung entscheidend; so wird alles viel bedeutender und größer, und schon dieser Umstand allein mußte Sie gegen Ihren Concurrenten in Vortheil setzen, der an der Klippe der bloßen Declamation zuweilen strandet. Sie würden Sich um HE. Grieß ein Verdienst erwerben, wenn Sie ihn auf die Fehler seiner Arbeit aufmerksam machen wollten, denn es ist damit ganz so wie Sie sagen.

Ich will gerade nicht dazu rathen, daß seine Bearbeitung zugleich mit der Ihrigen in dem Almanach abgedruckt wird, obgleich sie einen recht guten Begriff von seinem Talent erweckt; ich kann sie aber, wenn er Lust hat, in die Horen setzen.

Von den Balladen, nach denen Sie fragen, sind biß jetzt nur wenige gedruckt, die übrigen sind gerade in der Arbeit. Hier sende ich indeß um Ihren Wunsch einigermaßen zu erfüllen, die zwey ersten Bogen, welche ein sehr schönes Gedicht von Göthen eröfnet. Die übrigen Bogen sollen Sie auch noch erhalten, wenn sie fertig sind.

Sch.

Der äuserste Termin für Mscrpte
zum Almanach ist zum 12ten Sept.