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Schiller an F. v. Matthisson, 28. Juli 1798

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Jena, den 28. Juli [Sonnabend] 1798.

Empfangen Sie, hochgeschätzter Freund, meinen aufrichtigsten Dank für Ihren reichen und schönen Beytrag zu meinem diesjährigen Almanach. Ich kann Ihnen nicht genug sagen, wie angenehm in jeder Rücksicht er mich überraschte! Denn so schätzbar mir schon an sich alles ist was von Ihnen kommt, so mußte mir Ihre diesjährige reichliche Beysteuer zu meiner Sammlung doppelt willkommen seyn, weil – –. Den fertigen Almanach sollen Sie zuerst vor jedem Auswärtigen erhalten. Vielleicht ist es Ihnen nicht unangenehm, einzelne fertige Bogen früher zu bekommen, und mit Vergnügen werde ich Ihnen solche von Zeit zu Zeit zusenden, sobald der Druck angefangen ist, da ich auf Ihre Behutsamkeit in der Mittheilung sicher bauen kann.

Leben Sie wohl, hochgeschätzter Freund, und huldigen Sie durch zahlreiche Opfer ferner den Pierinnen, was bey der glücklichen und sorgenfreyen Muße, die, als ein wahres Göttergeschenk, Ihr Theil wurde, ganz eigentlich zu Ihren Lebenspflichten gehört. Mit immer gleichen, freundschaftlichen Gesinnungen

Ihr Schiller.