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Schiller an Johann Göpferdt, 20. Mai 1800

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Ettersburg, 20 May [Dienstag] 1800.

Meine Abwesenheit von Weimar hat meine Antwort auf Ihren Brief verzögert.

Mein Wunsch ist es, daß es bei der Schrift und der ganzen Einrichtung des Drucks der Gedichte bleibe, wie ich es in meinem letzten Schreiben angeordnet. Die lateinische Schrift, welche bei meinen Prosaischen Schriften ist, wäre für die Gedichte viel zu groß und würde häßlich aussehen. Selbst die Schrift vom Almanach 1797 und 1798 ist mir noch etwas zu groß. Matthissens Gedichte sind schön gedruckt, aber um eine solche Edition zu machen, müßte HE Crusius Ein hundert Thaler mehr daran wenden, und vor allem eine neue Schrift dazu gießen lassen.

Auch können Sie Herrn Crusius versichern, daß es eigentlich sein Vortheil ist, und nicht der meine, warum ich auf der Deutschen Schrift bestehe, denn mir ist bekannt, daß im Südlichen Deutschland viele, welche gern solche Werke kaufen, die lateinische Schrift nicht lesen können. Doch ich werde HE Crusius selbst darüber schreiben. Lassen Sie nun den Druck der Gedichte frisch fortgehen.

Leben Sie recht wohl. Ihr ganz ergebener

Sch.