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Schiller an Johann von Langer, 12. April 1797

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Jena den 12. April [Mittwoch] 1797.

Vor zehen Tagen erhielt ich Ihr verbindliches Schreiben und vorgestern durch Spedition Herrn Meiers aus Francfurt die schöne Mahlerey, die Sie mir darinn ankündigen. Sie erweisen mir allzuviel Ehre, wenn Sie mein Urtheil darüber für etwas gelten lassen wollen; ich bin ein großer Freund und Bewunderer aber nichts weniger als ein eigentlicher Kenner von Werken der bildenden Kunst. Bloß als Liebhaber kann ich also dieses Stück beurtheilen. Ich finde es vortrefflich gerathen und von der angenehmsten Wirkung. Eine Kunst, welche die Werke vorzüglicher Meister, in dieser Vollkommenheit, auf eine leichte, nicht zu kostbare Weise zu vervielfältigen im Stand ist, scheint mir in hohem Grade nützlich und aufmunterungswürdig. Ich bin vollkommen Ihrer Meinung, daß der gute Geschmack im Decorieren der Zimmer durch eine solche mechanische Nachbildung schöner und auserlesener Künstler Werke weit mehr gewinnen würde, als durch diejenige Produkte der freien Nachahmung oder Erfindung, welche der Modegeschmack auf die Bahn bringt.

Mit größtem Vergnügen werde ich daher das meinige beytragen, eine so nützliche Unternehmung zu empfehlen, und weil sich vielleicht im Kreise meiner Bekanntschaft Liebhaber dazu finden, die nähere Notizen von mir verlangen, so ersuche ich Sie, mich von dem Preise der Stücke, sowohl von der Größe der Clio als auch kleinerer gütigst zu benachrichtigen.

Wenn Sie mir erlauben, das übersandte Stück noch einige Wochen lange bei mir zu behalten, so werde ich Gelegenheit haben, das Urtheil mehrerer treflichen Kunstkenner aus hiesiger Gegend darüber einzuziehen und so durch bessere Bekanntmachung desselben Ihren Wünschen um so besser zu entsprechen.

Mit vollkommener Hochachtung verharrend

Dero
gehorsamster Diener
F. Schiller.