HomeBriefeBriefwechsel mit Gottfried KörnerSchiller an Gottfried Körner, 31. Juli 1801

Schiller an Gottfried Körner, 31. Juli 1801

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Weimar 31. Jul. [Freitag] 1801.

Es ist auf jeden Fall gut, daß Dein Gartenhauß zu Loschwitz für uns offen steht, wenn wir kommen. Sollte sich übrigens ein anderes in der Nähe der Stadt finden, welches gleichfalls die Gelegenheit eines Gartens hat, so steht es uns immer frei, davon Gebrauch zu machen. Mir ist es aber durchaus nöthig, daß ich freie Luft und Bewegung haben kann, ohne nöthig zu haben, darnach auszugehen; denn meine Gesundheit ist diesen Sommer lange nicht so gut als im vorigen, und es wird mir oft schwer, ja unmöglich, auszugehen, ohne meine Krämpfe dadurch zu reizen. Liegt also unsere Wohnung nur nahe genug, daß Ihr bald und bequem zu mir kommen könnt, und kann ich, ohne auszugehen, in der freien Luft seyn, so sind meine Wünsche befriedigt.

Da wir noch nicht gewiß bestimmen können, ob wir eine Köchin mitbringen, so ist Dorchen wohl so gut, sich nach einer zu erkundigen, ohne mit ihr abzuschließen. Meine Schwägerin wird einige Tage vor uns ankommen, und das Arrangement selbst machen. Wahrscheinlich kann sie am fünften eintreffen. Humboldts kommen den zweiten zu Erfurt an, wir wollen nicht abreisen, ohne sie gesehen zu haben1.

Lebe recht wohl. Herzliche Grüße von uns allen, wir freuen uns sehr, uns endlich wiederzusehen.

Dein Sch.