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Schiller an Gottfried Körner, 7. Februar 1788

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Weimar, 7. Februar [Donnerstag] 1788.

Es ist Nachts um halb vier Uhr; eben habe ich ein Paket an Crusius fertig gemacht, und ehe ich mich schlafen lege, will ich Euch noch eine gute Nacht wünschen. Die hiesigen Redouten und einige Gesellschaften, bei denen ich herumgezogen worden bin, haben mich diese Woche ein wenig zerstreut; da habe ich nun das Versäumte wieder einbringen müssen. Du hast mir lange nicht geschrieben. Ihr seid doch wohl? Ich finde mich ganz behaglich, bis auf das Bischen Ueberhäufung, das mich nicht recht zu Athem kommen läßt.

Die hiesigen Redouten sind recht artig, und durch die große Anzahl der Noblesse und den Hof nicht so gemein, wie die Dresdner. Ich habe mich recht gut darauf befunden, woran wohl auch die größere Anzahl meiner hiesigen Bekannten schuld seyn mag. Göschen wird übermorgen hier erwartet.

Aber ich wollte nur gute Nacht von Euch nehmen. Mein Kopf ist ganz wirblicht und die Augen fallen mir zu. Nächsten Montag erhältst Du einen Brief. Ich sehne mich nach Nachrichten von Euch. Charlotte wird Dir auch wieder schreiben. Laß mich doch bald hören, daß Huber kommt.

Dein S.