HomeDie Horen1796 - Stück 1VIII. Der Löwe und die Kuh. [G.K. Pfeffel]

VIII. Der Löwe und die Kuh. [G.K. Pfeffel]

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Der Löwe trieb die Tyranney
So grob, daß ihn das Volk verjagte;
Das Leben ließ es ihm; es sagte:
Daß er genug bestrafet sey.

Einst kam er lechzend von den Höhen
Des Atlas; alle die ihn sahn
Entflohn. Nur eine Kuh blieb stehen
Und bot ihm gar ihr Euter an.

Durch ihren Frommen Muth bezähmet,
Legt der Taxquin sich auf den Bauch
Und saugt so derb am vollen Schlauch,
Daß ihm das Blut vom Barte strömet.

Die Amme brüllt und bäumte sich
Und weinet eine bittre Zähre.
Vergieb, sprach er, es dünckte mich
Als ob ich noch ein König wäre.

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