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»Kabale und Liebe« von Friedrich Schiller – Zusammenfassung und Inhaltangaben

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Entstehung von „Kabale und Liebe“

Der Plan zu seinem dritten Drama entstand Schiller im Juli 1782 im Arrest in Stuttgart. Hier keimte auch der Gedanke zu seiner im September desselben Jahres ausgeführten Flucht.

Was den Stoff betrifft, weist ein Zeitungsinserat in Stuttgart, auf eine ähnliche Geschichte hin: „Am gestrigen Tage fand man in der Wohnung des Musikus Kredits dessen älteste Tochter Luise und den herzoglichen Dragoner-Major Blasius von Böller Tod auf dem Boden liegen. Der angenommene Tatbestand und die ärztliche Obduktion ergaben, dass beide durch Gift um Leben gekommen waren. Man spricht von einem Liebesverhältnis, welches der Vater des Majors, der bekannte Präsident von Böller, zu beseitigen versucht habe. Des Schicksals wegen seiner Sittsamkeit allgemein geachteten Mädchens erregt die Teilnahme aller fühlenden Seelen.“ Auch ist es möglich, dass Schiller erste Anregung durch Rousseaus Schriften erhalten hatte, in denen Rousseau die Idee, dass die Gleichheit der Menschen ein Naturrecht sei, zum ersten Mal öffentlich aussprach und wissenschaftlich zu begründen suchte. Übrigens gaben dem Dichter auch die Verhältnisse und Persönlichkeiten des Stuttgarter Hofes hinlänglich Material für die Darstellung eines Konflikts, in welchem der Bürgersohn Schiller bereits selbst geraten war.

Lady Milford, Charakter aus dem Schiller-Drama Kabale und Liebe, Zeichnung von Arthur Ramberg, 1859

Lady Milford, Charakter aus dem Schiller-Drama „Kabale und Liebe“, Zeichnung von Arthur Ramberg, 1859

Die Idee, ein bürgerliches Trauerspiel unter dem Titel „Luise Millerin“ zu schreiben, beschäftigte ihn, wie sein Freund Streicher berichtet, auch auf seiner Flucht. Besonders auf dem Weg von Mannheim nach Frankfurt arbeitete er daran sogar derart ausdauernd, dass seine „Blicke von der Außenwelt völlig abgezogen wurden“. Es war der Zorn gegen die Standesvorurteile und gegen die erdrückenden Gewalten, unter denen auch das Bürgertum seufzte. In seiner neuen Arbeit wollte er sich hierin Luft machen.

Schon in den ersten 14 Tagen jener Zeit, die er im September und Oktober in Sachsenhausen bei Frankfurt zubrachte, wurde ein bedeutender Teil des Dramas niedergeschrieben. Auch in Oggersheim fesselte ihn sein neues Trauerspiel so mächtig, dass er volle acht Tage hindurch fast gar nicht aus dem Zimmer kam. Die handelnden Personen hatten in seiner Seele jetzt nicht nur bestimmte Gestalt angenommen, Schiller hatte sie sogar bestimmten Schauspielern der Mannheimer Bühne auf den Leib geschrieben.

Die Furcht, verfolgt und seinem despotischen Herzog ausgeliefert zu werden, trieb Schiller weiter nach Bauerbach in Thüringen, wo er auf dem Gut der Frau von Wolzogen Unterschlupf fand. Deren Sohn Wilhelm von Wolzogen war ein Mitschüler Schillers in Stuttgart gewesen. Da seine Wohltäterin selbst erst im Januar 1783 erschien, hatte Schiller freie Unterkunft. In dieser Ruhe war sein späterer Schwager, der Bibliothekar Wilhelm Reinwald aus Meiningen, fast der einzige freundschaftliche Umgang für Schiller. Den ersten Entwurf für „Kabale und Liebe“ vollendet Schiller in der Abgeschiedenheit Bauerbachs von November 1782 bis Ende Februar 1783.

Bald darauf erhielt er von Dalberg aus Mannheim einen Brief, in welchem dieser anfragte, ob sich sein neues Stück nicht für die Mannheimer Bühne eigne. Schiller zögerte anfangs mit der Antwort, die, als sie endlich erfolgte, mehr ausweichend als entgegenkommend klang. Dennoch entschloss er sich, im Juli 1783 nach Mannheim zu gehen, wo das neue Trauerspiel unter Dahlbergs Vorsitz (im August) in einem kleinen Kreis gelesen und für theaterfähig erklärt wurde. Nur sollte die Aufführung wegen manchem Schroffen gemildert und zugleich kleine Änderungen und Kürzungen vorgenommen werden.

Leider aber verzögerte sich diese Umarbeitung, da der Dichter infolge einer schweren Erkrankung auch den ganzen Winter über an wiederholten Fieberanfällen zu leiden hatte. Erst im Februar des folgenden Jahres (1784) konnte er seine Tragödie wieder vornehmen und gab ihr den letzten Schliff.

Iffland hatte damals ein Stück geschrieben, welchem Schiller den Titel „Verbrechen aus Ehrsucht“ gab. Dafür taufte Iffland nun die „Luise Millerin“ in „Kabale und Liebe“ um. Der Titel war treffender, zumal Luise nicht als einzige Trägerin des Stückes angesehen werden kann.

Als „Kabale und Liebe“ im Frühjahr 1784 in Mannheim zur Aufführung kam, konnte Schiller vollkommen befriedigt sein. Er erntete enthusiastischen Beifall. Auch andere Bühnen nahmen das Trauerspiel mit großer Bereitwilligkeit an. Selbst in Stuttgart, wo Schiller geflohen war, kam es zur Aufführung. Da sich aber hier der Adel beim Herzog beschwerte, wurde eine Wiederholung jedoch untersagt. Bald darauf erschien das Stück gedruckt und erlebte bis zu Schillers Tod viele Auflagen.

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Kommentare

  1. Ich wurde ebenfalls von meiner Schule gezwungen dieses Buch zu lesen. Habe es nicht gemacht, weil ich mich auf den Inhalt nicht konzentrieren konnte und es langweilig finde. Diese Zusammenfassung hat mir das Wesentliche verdeutlicht. Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen Beitrag gefunden habe, da ich morgen eine Deutsch-Arbeit über dieses Buch schreiben werde. Wünscht mir Glück 😉

  2. ich werde von der schule gezwungen das buch zu lesen, hab drauf gepfiffen und die Zusammenfassung hier gelesen:-) wieso in 132 Seiten beschreiben, wenn’s doch viel kürzer auch geht. ich hab mir bei der 1. Seite gedacht: die Kurzfassung, bitte.

    1. Das ist schon lustig: Man will das Original nicht lesen, weil es zu lang ist, und dann ist sogar die Zusammenfassung zu lang…

    1. Ferdinand ist sehr besitzergreifend und will deshalb, dass niemand seine Luise haben kann außer ihm. Vermutlich vergiftet er deswegen sich selbst und Luise, damit sie die Reise nach dem Tod gemeinsam antreten können.

    2. Da Schiller Ferdinands Charakter so gestaltete (impulsiv, unbeherrscht etc.), so dass er am ende nur voller Eifersucht sie umbringt. Statt sich zu gewissern, ob der Brief tatsächlich ihres sei

  3. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber:

    „Als er begreift, dass er eine Unschuldige getötet hat, vergiftet er sich schließlich selbst.“

    stimmt nur so halb.
    Ferdinand sagt bereits im 5. Akt 7. Szene, bevor er die Wahrheit über den Brief erfährt:

    „(…) aber sei ruhig. Wir machen die Reise zusammen.“

    Er Möchte sich anscheinend mit Luise in den Tod reißen.

    Es wird zwar nach Luises Tod nochmal herausgestellt, dass er sich vergiftet, doch hat er meinem Verständnis nach schon vorher vorgehabt dies zu tun und wundert sich sogar, dass er noch gar nichts von dem Gift spürt.

    1. ja allerdings hat er behauptet er merke die wirkung des giftes nicht da er zu wenig zu sich genommen hat weshalb er dann mehr davon trinkt um ebenfalls zu sterben

    2. wenn ich mich recht erinnere hat er schon vor Luise einen Schluck des vergifteten Getränks genommen und sie danach „gezwungen“ auch davon zu trinken

  4. Wirklich sehr gute Zusammenfassung und Inhaltsangabe. Ich habe das Buch zwar gelesen, aber wenig Verstanden – zum Teil auch weil ich mich nicht auf den komplizierten Text konzentrieren konnte. Die Zusammenfassung der einzelnen Szenen hat aber sehr viel verdeutlicht. Dankeschön!

    1. kabale sind intrigen (=Arglistigkeit, Gemeinheit, Heimtücke, Hinterhältigkeit, Hinterlist, Machenschaften) z.b von Wurm mit dem gefälschten Liebesbrief an Kalb

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