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»Kabale und Liebe« von Friedrich Schiller – Zusammenfassung und Inhaltangaben

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(Stimmen: 902 Durchschnitt: 4)

Kabale und Liebe ist das dritte Drama Friedrich Schillers. Es wurde am 13. April 1784 in Frankfurt am Main erstmals aufgeführt. Schiller schrieb es auf der Flucht, nachdem er 1782 aus Baden Württemberg geflohen war. Herzog Carl Eugen hatte Schiller nach einem unerlaubten Ausflug arretieren lassen und verbot ihm jegliche schriftstellerische Betätigung. Das Drama in fünf Akten ist ein typisches Beispiel für den Sturm und Drang. Schiller hatte sein Stück ursprünglich „Luise Millerin“ genannt. Auf Anraten des Schauspielers August Wilhelm Iffland gab Schiller dem Stück später den publikumswirksamen Titel „Kabale und Liebe“.

Was dich hier erwartet

Kabale und Liebe ist ein bedeutendes Jugendstück Schillers. In unserer Zusammenfassung wollen wir mit den wesentlichen Aspekten des bürgerlichen Trauerspiels vertraut machen:

  1. Die Idee von „Kabale und Liebe“ – Worum es geht
  2. Die Fabel & kurze Zusammenfassung der Handlung
  3. Entstehung von „Kabale und Liebe“ – unter welchen Bedingungen hat Schiller das Stück geschrieben, wie ist es zu seinem Namen gekommen und wie wurde es vom Publikum bei der Premiere aufgenommen
  4. Detaillierte Zusammenfassung – Inhaltsangabe nach Akten und Szenen mit Illustrationen:  Szene für Szene wird hier die Handlung dargestellt und kurz in ihrem Zusammenhang erläutert
  5. Links zu Quellen im Internet: Online-Text, Interpretation, Geschichtliches

Weitere Beiträge im Friedrich Schiller Archiv:

  1. Charakterisierung der Figuren aus „Kabale und Liebe“
  2. Interpretation von „Kabale und Liebe“: Aufbau, zentrale Konflikte, Einordnung, Sturm und Drang

Bei den Kommentaren kannst du auch Fragen stellen.

Die Idee des Stückes – Worum es geht

Luise Miller, Charakter aus dem Schiller-Drama Kabale und Liebe, Zeichnung von Arthur Ramberg, 1859

Luise Miller, Charakter aus dem Schiller-Drama „Kabale und Liebe“, Zeichnung von Arthur Ramberg, 1859

In dem Drama wird die Liebe zwischen der bürgerlichen Luise Miller und dem adeligen Ferdinand von Walter durch eine Intrige zerstört. Schiller setzt sich hierbei mit der Frage der Gerechtigkeit auseinander. Er erkennt die Ordnung der Welt als eine von Gott geschaffene Ordnung an. Am Ende seines Stückes steht so auch Gott als letzte richterliche Instanz, nicht die weltliche Justiz. In seiner Tragödie thematisiert er kritische Aspekte der Ständegesellschaft: die Verschwendungssucht am Hof, den Handel mit Menschen und Soldaten, höfische Intrigen und die Willkür des Herrschers. Gleichzeitig beschreibt er mit seinen Figuren den Konflikt verschiedener Generationen und den sich abzeichnenden gesellschaftlichen Wandel durch das Erstarken der bürgerlichen Kultur.

Die Fabel & kurze Zusammenfassung des Inhalts

Luise Miller, Tochter des Stadtmusikanten, und der adelige Ferdinand von Walter sind ein Liebespaar. Ihre Eltern lehnen die Beziehung jedoch ab. Der Vater Ferdinands, der Präsident von Walter, möchte seinen Sohn mit Lady Milford verheiraten, der Mätresse des Herzogs. Er erhofft sich dadurch, seinen Einfluss bei Hofe zu erhöhen. Ferdinand lehnt sich jedoch gegen seinen Vater auf. Er möchte lieber mit Luise fliehen. Lady Milford bittet er, auf eine Heirat zu verzichten. Doch auch Lady Milford, die Ferdinand von ihrer tragischen Vergangenheit berichtet, liebt ihn, wie sie glaubt. Sie ist des höfischen Lebens überdrüssig und wünscht sich in den Hafen der Liebe. Da die Vermählung bereits Thema am Hofe ist, kann auch Lady Milford nicht mehr zurücktreten. Und sie will es auch nicht. Ihre Konkurrentin will die Milford, die am Hofe zu regieren gewohnt ist, ausstechen. Sie ändert ihre Meinung erst nach einem Gespräch mit Luise. Luise beeindruckt sie mit ihrer Unschuld, ihrem Stolz und ihrer Selbstlosigkeit. Luise zum Vorbild, verlässt sie das Land und kehrt dem höfischen Leben den Rücken.

Ferdinand, Charakter aus dem Schiller-Drama Kabale und Liebe, Zeichnung von Arthur Ramberg, 1859

Ferdinand, Charakter aus dem Schiller-Drama „Kabale und Liebe“, Zeichnung von Arthur Ramberg, 1859

Der Präsident von Walter und sein Sekretär Wurm planen indes eine hinterhältige Intrige. Ferdinand hatte gedroht, die korrupten Machenschaften seines Vaters offen zu legen. Dies wollen sie verhindern, ebenso wie die Verbindung der Bürgerlichen mit seinem Sohn. Sie lassen Luises Eltern verhaften. Luise wird gezwungen, einen Liebesbrief an den Hofmarschall von Kalb zu schreiben, um ihre Eltern vor dem Tod zu retten. Der erzwungene Brief wird Ferdinand zugespielt. Eifersucht und Rachegelüste wallen in ihm auf. Luise, die sich für die „Rechtmäßigkeit“ dieses erpressten Briefes verbürgen musste, will sich durch Selbstmord von diesem Eid lösen. Ferdinand will sie ihre Unschuld beteuern. Ihr gläubiger Vater durchkreuzt jedoch diesen Plan. Selbstmord ist eine schwere Sünde. Der Klage Ferdinands entgegnet sie nur mit Schweigen. Dieser tobt vor Wut und vergiftet Luise. Erst den Tod vor Augen gesteht sie, dass der Brief nur erzwungen wurde. Als er begreift, dass er eine Unschuldige getötet hat, vergiftet er sich schließlich selbst. Seinem Vater vergibt er im Sterben. Der Präsident, der die Schuld auf Wurm abwälzen will, wird von diesem in den Abgrund mit hineingezogen und muss sich nun den Gerichten stellen.

Dieser Beitrag besteht aus 6 Seiten:

Kommentare

  1. Ich wurde ebenfalls von meiner Schule gezwungen dieses Buch zu lesen. Habe es nicht gemacht, weil ich mich auf den Inhalt nicht konzentrieren konnte und es langweilig finde. Diese Zusammenfassung hat mir das Wesentliche verdeutlicht. Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen Beitrag gefunden habe, da ich morgen eine Deutsch-Arbeit über dieses Buch schreiben werde. Wünscht mir Glück 😉

  2. ich werde von der schule gezwungen das buch zu lesen, hab drauf gepfiffen und die Zusammenfassung hier gelesen:-) wieso in 132 Seiten beschreiben, wenn’s doch viel kürzer auch geht. ich hab mir bei der 1. Seite gedacht: die Kurzfassung, bitte.

    1. Das ist schon lustig: Man will das Original nicht lesen, weil es zu lang ist, und dann ist sogar die Zusammenfassung zu lang…

    1. Ferdinand ist sehr besitzergreifend und will deshalb, dass niemand seine Luise haben kann außer ihm. Vermutlich vergiftet er deswegen sich selbst und Luise, damit sie die Reise nach dem Tod gemeinsam antreten können.

    2. Da Schiller Ferdinands Charakter so gestaltete (impulsiv, unbeherrscht etc.), so dass er am ende nur voller Eifersucht sie umbringt. Statt sich zu gewissern, ob der Brief tatsächlich ihres sei

  3. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber:

    „Als er begreift, dass er eine Unschuldige getötet hat, vergiftet er sich schließlich selbst.“

    stimmt nur so halb.
    Ferdinand sagt bereits im 5. Akt 7. Szene, bevor er die Wahrheit über den Brief erfährt:

    „(…) aber sei ruhig. Wir machen die Reise zusammen.“

    Er Möchte sich anscheinend mit Luise in den Tod reißen.

    Es wird zwar nach Luises Tod nochmal herausgestellt, dass er sich vergiftet, doch hat er meinem Verständnis nach schon vorher vorgehabt dies zu tun und wundert sich sogar, dass er noch gar nichts von dem Gift spürt.

    1. ja allerdings hat er behauptet er merke die wirkung des giftes nicht da er zu wenig zu sich genommen hat weshalb er dann mehr davon trinkt um ebenfalls zu sterben

    2. wenn ich mich recht erinnere hat er schon vor Luise einen Schluck des vergifteten Getränks genommen und sie danach „gezwungen“ auch davon zu trinken

  4. Wirklich sehr gute Zusammenfassung und Inhaltsangabe. Ich habe das Buch zwar gelesen, aber wenig Verstanden – zum Teil auch weil ich mich nicht auf den komplizierten Text konzentrieren konnte. Die Zusammenfassung der einzelnen Szenen hat aber sehr viel verdeutlicht. Dankeschön!

    1. kabale sind intrigen (=Arglistigkeit, Gemeinheit, Heimtücke, Hinterhältigkeit, Hinterlist, Machenschaften) z.b von Wurm mit dem gefälschten Liebesbrief an Kalb

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