HomeInhaltsangabeNänie (Gedicht)

Friedrich Schiller »Nänie« – Text, Inhaltsangabe, Interpretation

Bewertung:
(Stimmen: 105 Durchschnitt: 3.7)

Friedrich Schillers Gedicht Nänie behandelt den Tod des Schönen in der Wirklichkeit, das in idealisierter Form in der Kunst weiterlebt. Es gehört zu den schönsten deutschen Gedichten. Nach Schillers eigener Angabe hat er Nänie wahrscheinlich 1799 Anfang Oktober gedichtet. Es erschien aber erst im August 1800 im ersten Teil der gesammelten Gedichte Schillers. Scheinbar hatte es weder von ihm selbst, noch von seinen Freunden und Bekannten eine besondere Wertschätzung erhalten.

Was dich hier über das Gedicht »Nänie« erwartet

  1. Text des Gedichtes mit Worterklärungen und Verszählung
  2. Inhalt und Interpretation
  3. Aufbau und sprachliche Mittel

Bei den Kommentaren kannst du auch Fragen stellen.

Text des Gedichtes

Nänie1

 Auch das Schöne muß sterben! Das Menschen und Götter bezwinget,
 Nicht die eherne Brust rührt es des stygischen Zeus2.
 Einmal nur erweichte die Liebe den Schattenbeherrscher3,
 Und an der Schwelle noch, streng, rief er zurück sein Geschenk.
5Nicht stillt Aphrodite dem schönen Knaben4 die Wunde,
 Die in den zierlichen Leib grausam der Eber geritzt.
 Nicht errettet den göttlichen Held5 die unsterbliche Mutter,
 Wann er, am skäischen Tor6 fallend, sein Schicksal erfüllt.
 Aber sie steigt aus dem Meer mit allen Töchtern des Nereus7,
10Und die Klage hebt an um den verherrlichten Sohn.
 Siehe! Da weinen die Götter, es weinen die Göttinnen alle,
 Daß das Schöne vergeht, daß das Vollkommene stirbt.
 Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten, ist herrlich,
 Denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus8 hinab.

  1. Nänie bezeichnet bei den Römern ein Klagelied, das den Leichenzug begleitet.
  2. Stygischer Zeus: Hades, der Bruder von Zeus, Herr der Unterwelt. Der Styx ist ein Fluss der Unterwelt.
  3. Einmal … Geschenk: In den beiden Versen handelt es sich um eine Anspielung auf die Geschichte von Orpheus und Euridike. Orpheus stieg in die Unterwelt, um durch seinen Gesang und das Spiel seiner Lyra den Gott Hades zu bewegen, ihm seine geliebte Euridike zurückzugeben.
  4. Knaben: Adonis
  5. den göttlichen Held: Achilles
  6. skäischen Tor: das westlich Tor von Troja
  7. Nereus: in der griech. Mythologie ein Meeresgott
  8. Orkus: In der röm. Mythologie der Gott der Unterwelt,
Dieser Beitrag besteht aus 3 Seiten:

Kommentare

    1. Danke für den Hinweis, doch steht hier Modaladverb und nicht Modalverb. Auch steht hier als Erweiterung eines Gedankens. Damit ist es ein modales Adverb.

Comments are closed.