HomeInhaltsangabeWallensteins Tod

Wallensteins Tod – Zusammenfassung & Inhaltsangabe zu Schillers 3. Teil seines »Wallenstein«

Seite 2 von 5
Bewertung:
(Stimmen: 30 Durchschnitt: 4.4)

Inhalt im 2. Akt

Vor dem Beginn des zweiten Aufzuges, d. h. zwischen den beiden ersten Akten, hat Wallenstein das Bündnis mit Wrangel abgeschlossen.

Jetzt meldet ihm Altringer, er läge krank in Linz, doch ist ihm bereits die Kunde zugekommen, dass er sich bei Gallas versteckt hält. Diese beiden abtrünnigen Generäle müssen also festgenommen werden. Mit diesem Geschäft wird Octavio betraut. Es ist eine kurze, aber ängstlich spannende Szene, in der Wallenstein dem Verräter sein Vorhaben so leicht macht, ihm zu seinem eigenen Verderben die Hand bietet, ohne ihm auch nur Zeit zu lassen, die etwaigen Regungen seines Gewissens zu offenbaren.

Nun erscheint Max, dessen Unterschrift der Herzog bereits vermisst hat. Er kommt, um sich Licht zu verschaffen, hofft irgendein beruhigendes Wort zu vernehmen und hört zu seinem Schmerz, dass Wallenstein sich in einem Streit der Pflichten befinde, aus dem er mit reinem Gewissen nicht hervorgehen könne. Er erfährt, dass er sich mit den Schweden verbinden will und dass es nun auch an ihm sei, Partei zu ergreifen und sich für oder gegen seinen Feldherrn zu entscheiden. Max ist tief ergriffen, möchte ihn auf den Weg des Rechts zurückziehen. Er will sich ihm zu Liebe am Widerstand, selbst an Empörung beteiligen, wenn es sein muss, nur nicht am Verrat, den er allein in der Verbindung mit den Schweden sieht. Aber der Widerstand ist mit den noch treu gebliebenen Truppen nicht durchzuführen. Auch gesteht ihm Wallenstein, dass er sich mit den finsteren Mächten eingelassen hat, den Lügengeistern, vor denen Max von seinem sittlichen Standpunkt aus ihn warnen muss. Um dem Herzog die Rückkehr zu seiner Pflicht zu erleichtern, will er selbst nach Wien gehen, den Kaiser umzustimmen. Oder wenn das nicht mehr möglich ist, will er ihn in die Stille friedlicher Zurückgezogenheit begleiten. Aber es ist zu spät, Wallensteins Boten sind schon (T. I, 7) nach Prag und Eger abgesandt worden, wo den Schweden die Tore geöffnet werden sollen. So muss Max mit schmerzzerrissener Seele von ihm scheiden.

Wallenstein bleibt zurück. Der Frage des eintretenden Terzkys nach dem jungen Piccolomini ausweichend verlangt er nach Wrangel, den er in Folge des eben gehabten Auftrittes noch einmal sprechen möchte. Aber der Schwede ist fort, das Verderben geht also seinen Gang. Nun tritt auch Illo ein und lenkt das Gespräch auf Octavio, dessen ganzes Benehmen ihm Verdacht eingeflößt. Wallenstein jedoch, der auf die Sternkunst baut, der (P. II, 6) sein Horoskop gestellt und dem Weltgeist vertraut, ist von jedem Argwohn frei. Aus der innersten Überzeugung seiner Seele heraus schildert er ihnen den Vorfall am Tage vor der Lützner Schlacht (vergl. P. I, 3) und beharrt unerschütterlich auf seiner Meinung.

Wie schwankend der Boden ist, auf dem er steht, zeigt uns die zweite Hälfte des Aktes, die uns in Piccolominis Wohnung führt. Der Generalleutnant hat seine Anweisungen gemacht. Ein Kommando ist beauftragt, das die zu gewinnenden Heerführer im Fall eines Widerstandes festzunehmen hat. Die größte Vorsicht ist jetzt nötig. Nunmehr vollzieht sich ein Teil der geheimen Machenschaften vor unseren Augen.

Bei Isolani genügt die kaiserliche Order, um ihn ohne besondere Umstände zu seiner Pflicht zurückzuführen. Weniger zugänglich dagegen erscheint Buttler, der die schon am Tag zuvor (P. IV, 6) versuchte Annäherung nur kalt erwidert hat. Bei ihm bleibt selbst die kaiserliche Deklaration ohne Wirkung. Aber sein gekränkter Ehrgeiz wird jetzt ein Mittel, ihn zur Partei des Kaisers herüberzuziehen. Wallenstein hat sich in seinem schlauen Manöver (T. III, 4) verrechnet. Der Hof gewährt jetzt aus freien Stücken, was Buttler gewünscht hat. So macht dieser schnell die verhängnisvolle Kehrtwende, bei der er, ohne den Weg der Ehre und des Rechts zu verlassen, seinem Rachegefühl Luft machen kann. Was er vorhat, ahnt selbst Octavio noch nicht, den es drängt, mit Gallas und Altringer zusammenzutreffen, damit des Kaisers Acht vollzogen wird. Nur mit seinem Sohn hat er noch ein ernstes Wort zu reden. Er selbst reist ab und hofft, Max werde ihm bald nachkommen.

Max Piccolomini aber kann die krummen Wege des Vaters nicht betreten. Ob er sich einem Terzky, einem Illo anschließen soll, die den schlechten Streich mit der weggelassenen Klausel (vergl. P. V, 1) ohne Wallensteins Willen gespielt haben, das weiß er selbst noch nicht. Aber von Thekla muss er wenigstens Abschied nehmen. Er widersetzt sich also dem Befehl seines Vaters, ihn zu begleiten und bleibt zurück. Nur so viel deutet er ihm an, er werde tapfer fechtend fallen oder die ihm anvertrauten Truppen aus Pilsen führen. Und somit scheiden beide, um sich nicht wiederzusehen.

Dieser Beitrag besteht aus 5 Seiten:

Kommentare

  1. Was mag der Grund dafür sein, dass Schiller die eigentliche Mordszene nicht vorführt, nur indirekt erfahren wir vom Tod Wallensteins in der Nacht?

Comments are closed.