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Der Neffe als Onkel (Picard) – Dritter Aufzug. Neunter Auftritt.

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Die Vorigen. Lormeuil mit seinem Unterofficier, der sich im Hintergrunde des Zimmers niedersetzt.

Lormeuil (zum Obersten).
Sie schicken also Ihren Onkel an Ihrer Statt nach Straßburg? Das wird Ihnen nicht so hingehen, mein Herr.

Oberst.
Sieh, sieh doch! Wenn du dich ja mit Gewalt schlagen willst, Lormeuil, so schlage dich mit meinem Neffen. und nicht mit mir.

Lormeuil (erkennt ihn).
Wie? Sind Sie’s? Und wie haben Sie’s gemacht, daß Sie so schnell zurückkommen?

Oberst.
Hier, bei diesem Herrn von Valcour bedanken Sie sich, der mich aus Freundschaft für meinen Neffen spornstreichs zurückholte.

Dorsigny.
Ich begreife Sie nicht, Herr von Lormeuil! Wir waren ja als die besten Freunde von einander geschieden – Haben Sie mir nicht selbst, noch ganz kürzlich, alle Ihre Ansprüche auf die Hand meiner Cousine abgetreten?

Oberst.
Nichts, nichts! Daraus wird nichts! Meine Frau, meine Tochter, meine Nichte, mein Neffe, alle zusammen sollen mich nicht hindern, meinen Willen durchzusetzen.

Lormeuil.
Herr von Dorsigny! Mich freut’s von Herzen, daß Sie von einer Reise zurück sind, die Sie wider Ihren Willen angetreten – Aber wir haben gut reden und Heirathspläne schmieden, Fräulein Sophie wird darum doch Ihren Neffen lieben.

Oberst.
Ich verstehe nichts von diesem allem! Aber ich werde den Lormeuil nicht von Toulon nach Paris gesprengt haben, daß er als ein Junggesell zurückkehren soll.

Dorsigny.
Was das betrifft, mein Onkel – so ließe sich vielleicht eine Auskunft treffen, daß Herr von Lormeuil keinen vergeblichen Weg gemacht hätte. – Fragen Sie meine Schwester.

Fr. v. Mirville.
Mich? Ich habe nichts zu sagen.

Lormeuil.
Nun, so will ich denn reden – Herr von Dorsigny, Ihre Nichte ist frei; bei der Freundschaft, davon Sie mir noch heute einen so großen Beweis geben wollten, bitte ich Sie, verwenden Sie allen ihren Einfluß bei Ihrer Nichte, daß sie es übernehmen möge, Ihre Wortbrüchigkeit gegen mich gut zu machen.

Oberst.
Was? Wie? – Ihr sollt ein Paar werden – Und dieser Schelm, der Champagne, soll mir für alle zusammen bezahlen.

Champagne.
Gott soll mich verdammen, gnädiger Herr, wenn ich nicht selbst zuerst von der Aehnlichkeit betrogen wurde. – Verzeihen Sie mir die kleine Spazierfahrt, die ich Sie machen ließ, es geschah meinem Herrn zum Besten.

Oberst (zu beiden Paaren).
Nun, so unterzeichnet!