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Der Parasit (Picard) – Zweiter Aufzug. Achter Auftritt.

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Selicour und Robineau.

Robineau.
Meiner Treu, Herr Vetter, ich bin ganz verwundert über Ihn – eine so herzliche Aufnahme hätt‘ ich mir gar nicht von Ihm erwartet. Der ist gar stolz und hochmüthig, hieß es, der wird dich gar nicht mehr erkennen!

Selicour (nachdem er wohl nachgesehen, ob Madame Belmont auch fort ist).
Sage mir, du Esel! Was fällt dir ein, daß du mir hier so zur Unzeit über den Hals kommst!

Robineau.
Nun, nun! Wie ich Ihm schon sagte, ich komme, mein Glück zu machen!

Selicour.
Dein Glück zu machen! Der Schafskopf!

Robineau.
Ei, ei, Vetter! Wie Er mit mir umgeht; ich lasse mir nicht so begegnen.

Selicour.
Du thust wohl gar empfindlich – schade um deinen Zorn – Von seinem Dorf weg nach Paris zu laufen! Der Tagdieb!

Robineau.
Aber was das auf einmal für ein Betragen ist, Herr Vetter! – Erst der freundliche Empfang und jetzt diesen barschen Ton mit mir! – Das ist nicht ehrlich und gerade gehandelt, nehm‘ Er mir’s nicht übel, das ist falsch – und wenn ich das weiter erzählte, wie Er mit mir umgeht – ’s würde Ihm schlechte Ehre bringen! Ja, das würd‘ es!

Selicour (erschrocken).
Weitererzählen! Was?

Robineau.
Ja, ja, Vetter!

Selicour.
Untersteh dich, Bube! – Ich will dich unterbringen – ich will für die Mutter sorgen. Sei ruhig, ich schaffe dir einen Platz, verlaß dich darauf!

Robineau.
Nun, wenn Er das –

Selicour.
Aber hier können wir nicht davon reden! Fort! Auf mein Zimmer!

Robineau.
Ja, hör‘ Er, Vetter! Ich möchte so gern ein recht ruhiges und bequemes Brod. Wenn Er mich so bei der Accise unterbringen könnte.

Selicour.
Verlaß dich drauf; ich schaffe dich an den rechten Platz. – Ins Dorf mit dem dummen Dorfteufel über Hals und Kopf. – (Ab.)