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Iphigenie in Aulis – Zweiter Akt. Dritter Auftritt.

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Ein Bote zu den Vorigen.

Bote.
Ich bringe sie – o König aller Griechen!
Ich bringe, Hochbeglückter, dir die Tochter,
Die Tochter Iphigenia. Es folgt
Die Mutter mit dem kleinen Sohn; gleich wirst du
Den langentbehrten lieben Anblick haben.
Jetzt haben sie, vom weiten Weg erschöpft,
Am klaren Bach ausruhend, sich gelagert;
Auf naher Wiese grast das losgebundene
Gespann. Ich bin vorausgeschritten, daß
Du zum Empfange dich bereiten möchtest;
Denn schon im ganzen Lager ist’s bekannt,
Sie sei’s! – Kann deine Tochter still erscheinen?
Zu ganzen Schaaren drängt man sich herbei,
Dein Kind zu sehn – Es sind der Menschen Augen
Mit Ehrfurcht auf die Glücklichen gerichtet.
Was für ein Hymen, fragt man dort und hier,
Was für ein andres Fest wird hier bereitet?
Rief König Agamemnon, nach der lang
Abwesenden Umarmungen verlangend,
Die Tochter in das Lager? Ganz gewiß,
Versetzt ein Anderer, geschieht’s, der Göttin
Von Aulis die Verlobte vorzustellen.
Wer mag der Bräutigam wohl sein? – Doch eilt,
Zum Opfer die Gefäße zu bereiten,
Bekränzt mit Blumen euer Haupt! (Zu Menelaus.)

Du ordne
Des Festes Freuden an. Es halle von
Der Saiten Klang und von der Füße Schlag
Der ganze Palast wieder. Siehe da,
Für Iphigenien ein Tag der Freude!

Agamemnon (zum Boten).
Laß es genug sein! Geh! Das Uebrige
Sei in des Glückes gute Hand gegeben. (Bote geht ab.)