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Macbeth (Shakespeare) – Dritter Aufzug. Dritter Auftritt.

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Macbeth zurückbleibend.

Macbeth (zu einem Bedienten).
Hört, Freund! Sind jene Männer bei der Hand?

Bedienter.
Ja, Sire! Sie warten draußen vor dem Schloßthor.

Macbeth.
Führ‘ sie herein. (Bedienter ab.)
So weit sein, ist noch nichts;
Doch, es mit Sicherheit zu sein!
Vor diesem Banquo haben wir zu zittern.
In seiner königlichen Seele herrscht
Dasjenige, was sich gefürchtet macht.
Vor nichts erschrickt sein Muth, und dieser kecken
Entschlossenheit wohnt eine Klugheit bei,
Die ihm zum Führer dient und seine Schritte
Versichert. Ihn allein, sonst Keinen fürcht‘ ich.
Ihm gegenüber wird mein Geist gezüchtigt,
Wie Marc Antons vor Cäsars Genius.
Er schalt die Zauberschwestern, da sie mich
Zuerst begrüßten mit dem Königstitel,
Und forderte sie auf, zu ihm zu reden;
Und darauf grüßten sie prophetisch ihn
Den Vater einer königlichen Reihe!
Auf meine Stirne setzten sie
Nur eine unfruchtbare Krone, gaben
Mir einen dürren Scepter in die Hand,
Damit er einst von fremden Händen mir
Entwunden werde! Ist’s an dem, so hab‘ ich
Für Banquos Enkelkinder mein Gewissen
Befleckt, für sie den gnadenreichen Duncan
Erwürgt, für sie – allein für sie – auf ewig
Den Frieden meiner Seele hingemordet
Und mein unsterbliches Juwel dem all-
Gemeinen Feind der Menschheit hingeopfert,
Um sie zu Königen zu machen! Banquos
Geschlecht zu Königen! Eh dies geschieht,
Eh komme du, Verhängniß, in die Schranken
Und laß uns kämpfen bis aufs Blut! (Bedienter kommt mit den Männern.)

Wer ist da?
Geh vor die Thür und warte, bis wir rufen.