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Macbeth (Shakespeare) – Erster Aufzug. Dreizehnter Auftitt.

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Vorige. Lady Macbeth.

König.
Ah, sieh da unsre angenehme Wirthin!
– Die Liebe, die uns folgt, belästigt oft;
Doch danken wir ihr, weil es Liebe ist.
So wirst auch du für diese Last und Müh,
Die wir ins Haus dir bringen, Dank uns wissen.

Lady.
Sire! Alle unsre Dienste, zwei- und dreifach
In jedem Stück geleistet, blieben noch
Zu arm, die große Ehre zu erkennen,
Womit Ihr unser Haus begnadiget.
Nichts bleibt uns übrig, königlicher Herr,
Als für die alten Gunstbezeugungen,
Wie für die neuen, die Ihr drauf gehäuft,
Gleich armen Klausnern, nur an Wünschen reich,
Mit brünstigen Gebeten Euch zu dienen.

König.
Wo ist der Than von Cawdor?
Wir sind ihm auf den Fersen nachgefolgt
Und wollten seinen Haushofmeister machen.
Doch ist er rasch zu Pferd, und seine Liebe,
Scharf wie sein Sporn, gab ihm so schnelle Flügel,
Daß er uns lang zuvorkam – Schöne Lady,
Wir werden Euer Gast sein diese Nacht.

Lady.
Ihr seid in Eurem Eigenthum, mein König!
Wir geben nur, was wir von Euch empfingen.

König.
Kommt! Eure Hand, und führet mich hinein
Zu meinem Wirth! Wir lieben ihn von Herzen,
Und was wir ihm erzeigt, ist nur ein Vorspiel
Der größern Gunst, die wir ihm vorbehalten.
– Erlaubt mir, meine angenehme Wirthin!

(Er führt sie hinein. Die Andern folgen. Eine Tafelmusik wird gehört. Bediente gehen im Hintergrunde mit Speisen über die Bühne. Nach einer Weile erscheint Macbeth.)