HomeBriefwechsel Schiller-Goethe1796152. An Schiller, 10. Februar 1796

152. An Schiller, 10. Februar 1796

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Nachdem uns die Redoute eine Nacht weggenommen, und wir ziemlich spät aufgestanden sind, will ich, um das angekommene Paket nicht aufzuhalten, nur mit wenig Worten anzeigen, daß die Horen in ihrem neuen Gewande und etwas modernerm Putze, der sie recht gut kleidet, nebst dem beiliegenden Gelde bei mir angekommen sind. Die Elegien hoff‘ ich auf den Sonnabend wenn gleich nicht abgeschrieben zu schicken, und denke den Montag darauf selbst zu kommen, wo wir denn unsere Zustände und Plane durchdenken und durchsprechen werden. Leben Sie recht wohl. Den Beschluß der Abhandlung über die naiven und sentimentalischen Dichter und Menschen habe ich mit großem Vergnügen wieder gelesen; auch höre ich von auswärts daß die ersten Abschnitte sehr gut aufgenommen sind. Es kommt nur jetzt darauf an, immer dieselbe Stelle zu treffen, und die Wirkung wird wohl nicht ausbleiben.

Weimar den 10. Februar 1796.

G.

 

Die Bordüren, hoff‘ ich, werden Ihnen gefallen, nur muß man Acht haben, daß sie nicht falsch aufgeklebt werden; sie haben zweierlei Lichtseiten, um sie rechts und links gegen die Fenster wenden zu können, auch ist zu bemerken daß die Boukets fallen. Die Leute geben nicht immer acht auf diese Hauptpunkte, sie haben mir in meinem Hause eine solche Bordüre ganz falsch aufgeklebt, deßwegen ich dieses zur Warnung melde. Ich will das Paket auch von hier frankiren und den Betrag zusammennotiren.