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371. An Schiller, 10. November 1797

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Wir haben zu unserer besondern Freude Knebeln hier angetroffen und werden daher etwas länger als wir gedachten verweilen. Die Stadt bietet mancherlei interessantes an, alte Kunstwerke, mechanische Arbeiten, so wie sich auch über politische Verhältnisse manche Betrachtungen machen lassen. Ich sage Ihnen daher nur ein Wort des Grußes und sende ein Gedicht . Es ist das vierte zu Ehren der schönen Müllerin. Das dritte ist noch nicht fertig: es wird den Titel haben: Verrath und die Geschichte erzählen, da der junge Mann in der Mühle übel empfangen wird. Bald habe ich das Vergnügen Sie wieder zu umarmen, und über hundert Dinge Ihre Gedanken zu erfragen. Meyer grüßt.

Nürnberg den 10. November 1797.

G.

 

Die ächte poetische Begeisterung des Voßischen Liedes:

»Dicht gedränget Mann und Weib
Pflegen wir mit Punsch den Leib,
Wie den Fuchs die Grube
Wärmet uns die Stube.«