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373. Goethe, 22. November 1797

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Jena den 22. November 1797.

Noch einmal wünsche ich Glück zur frohen Ankunft. Wie angenehm ist mir’s, wieder so leicht und schnell mit Ihnen communiciren zu können. Was Sie an Sachen und an Ideen mitgebracht, verspricht mir einen unterhaltungsreichen unterrichtenden Winter, und doppelt froh bin ich, daß ich einen Theil desselben in Ihrer Nähe zubringen kann. Fürs Theater wollen wir ja etwas zu wirken suchen, wenn auch niemand als wir selbst bei dem Versuche was lernen sollte. Haben Sie Einsiedels Schriftstellerei darüber schon zu Gesicht bekommen? Hier ist doch Ein Mensch wenigstens mehr, der etwas darüber auszusprechen sucht, und in einem gewissen Kreise ein Interesse daran nähren wird.

Hier die Garvischen Briefe, die Ihnen auf eine andre, doch verwandte Art, als der Brief des Räthselmannes, die Deutsche Natur vergegenwärtigen werden.

Das Geld nebst den Almanachen wird das Botenmädchen übermorgen mitnehmen. Hätte ich gewußt, daß Sie das Gold wieder einlösen wollten, so hätte ich es gar nicht angenommen.

Leben Sie recht wohl für heute. Auf den Freitag mehr. Meyern grüße ich.

Sch.