Kategorie: Jahr 1797 – Briefe Goethe Schiller
Gestern, als ich der Fabel meines neuen Gedichtes nachdachte, um sie für Sie aufzusetzen, ergriff mich aufs neue eine ganz besondere Liebe zu diesem Werke welche nach allem was indeß zwischen uns verhandelt worden ist, ein gutes Vorurtheil für das...
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Eben als ich mich den Abend hinsetzte um Ihre beiden lieben Briefe zu beantworten, stört mich der Besuch des Rudolstädter Fürsten, der wegen der Inoculation seiner Kinder hier ist, und wie ich von diesem befreit bin, erhalte ich eine Humboldtische...
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Jena den 2. Mai 1797.
Ich begrüße Sie aus meinem Garten, in den ich heute eingezogen bin. Eine schöne Landschaft umgiebt mich, die Sonne geht freundlich unter und die Nachtigallen schlagen. Alles um mich herum erheitert mich und mein erster Abe...
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Gestern habe ich angefangen an meinem Moses zu dictiren. Güssefeld verlangt für eine Karte in klein Folio zu zeichnen vier Louisd'or und will den Stich derselben für etwa zwei Carolin in Nürnberg besorgen. Glauben Sie daß der Spaß die Auslage w...
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Ich bin mit dem Aristoteles sehr zufrieden, und nicht bloß mit ihm, auch mit mir selbst; es begegnet einem nicht oft, daß man nach Lesung eines solchen nüchternen Kopfs und kalten Gesetzgebers den innern Frieden nicht verliert. Der Aristoteles ist...
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Ich bin sehr erfreut daß wir grade zur rechten Stunde den Aristoteles aufgeschlagen haben. Ein Buch wird doch immer erst gefunden, wenn es verstanden wird. Ich erinnere mich recht gut daß ich vor dreißig Jahren diese Uebersetzung gelesen und doch ...
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Jena den 10. Mai 1797.
Ich wurde gestern verhindert, Ihnen ein Wort zu sagen und hole es heute nach.
Auch mir hat Voß von Welttafeln geschrieben, die er Ihnen schicke; ich habe aber keine erhalten. Die Uebersetzung aus Ovid, die er mitgeschick...
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Noch etwa acht Tage habe ich hier zu thun, indem sich bis dahin manches entscheiden muß . Ich wünsche sehr wieder einige Zeit bei Ihnen zuzubringen, besonders bin ich jetzt leider wieder in einem Zustande von Unentschiedenheit in welchem ich nichts...
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Es ist recht schön, daß Sie Ihr Gedicht, das hier angefangen wurde auch hier vollenden. Die Judenstadt darf sich was darauf einbilden. Ich freue mich schon im voraus, nicht auf das Gedicht allein, auch auf die schöne Stimmung, in welche die Dichtu...
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Es thut mir leid daß Sie vom nahen Bauwesen so viel dulden! Es ist ein böses Leiden und dabei ein reizender Zeitverderb, in seiner Nähe arbeitende Handwerker zu haben. Ich wünsche daß auch diese Ereignisse Sie nicht allzusehr zerstreuen mögen.
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