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Kategorie: Die Horen

VI. Stanzen an Amalien. [K. L. M. Müller]

Bei Übersendung des Damenkalenders von Lafontaine etc. auf 1798. Schön ist es, wenn des Geistes zarte Hülle Ein zierliches Gewand mit Schmuk umschließt Wenn über jedes feine Glied die stille Gewalt der Schönheit ihren Zauber gießt Und a... mehr

VII. Lied für unsre Zeiten. [E. v. d. Recke]

Auf diesem Erdenrund zerstreut Lebt hie und da ein Weiser, Der sich des kurzen Daseyns freut, Als Bettler oder Kaiser! Schaft er das Gute um sich her, So wird sein Ende ihm nicht schwer. Der Herrscher der nach Weisheit strebt, Beglüket Mill... mehr

VIII. Des Lieblingsörtchens Wiedersehn. [Sophie Mereau]

(Man sehe Schillers Musenalmanach auf 1796.) Was wallst du, Luft, so liebend mir entgegen? Was rührt mein Innerstes mit zarter Hand, Und führt den Geist auf unbekannten Wegen, In der Erinnrung stilles Schattenland? Ich folge still dem Pfad... mehr

IX. Die Eichbäume. [Friedrich Hölderlin]

Aus den Gärten komm’ ich zu euch, ihr Söhne des Berges! Aus den Gärten, da lebt die Natur geduldig und häuslich, Pflegend und wieder gepflegt mit dem fleissigen Menschen zusammen. Aber ihr, ihr Herrlichen! Steht, wie ein Volk von Titanen In... mehr

X. Die Schatten auf einem Maskenball. [A. von Helvig]

Zu dem Tummelplaz der muntern Freude Schwebt vom Styxumfloßnen Reiche heute Hand in Hand, ein stilles Schattenpaar, Daß es einmal noch Dich wiedersehe Hohe Sterbliche, in deren Nähe Es am seeligsten hienieden war. Längst schon tranken wir... mehr

XI. Cosmopoliten.

Es geben sich viele für Weltbürger aus, Und machen grosses Gepränge, Die Welt, des Schöpfers geräumig Haus Ist ihnen fast zu enge. Ihren Eifer verdient das Einzelne nie, Sie sorgen immer fürs Ganze, sie! Ihr bleibt im Gross... mehr

XII. Die Todtenköpfe. [E. v. d. Recke]

Sieh den hohlen Schädel nur! Findest du wohl eine Spur, Daß ihn Schönheit schmükte? Furchtbar ist sein Reiz dahin! Und wem kömmt’s wohl in den Sinn Daß sein Kuß entzükte. Dieser hohle Schädel da, Wie! Du tritst ihm nun so nah! Si... mehr

XIII. Hofnung. [Friedrich Schiller]

Es reden und träumen die Menschen viel Von bessern künftigen Tagen, Nach einem glüklichen goldenen Ziel Sieht man sie rennen und jagen, Die Welt wird alt und wird wieder jung, Doch der Mensch hoft immer Verbesserung! Die Hofnung führt ihn... mehr

XIV. Das Neue.

Das Neue, das Neue sucht jedermann, Auf der Bühn’, in Büchern, im Leben; Und wer überraschen und wechseln kann, Dem wird die Palme gegeben, Wie oft man den Eimer auch füllt und füllt, Die Wuth des Neuen bleibt ungestillt. Du ... mehr

XV. Die Begegnung. [Friedrich Schiller]

Noch sah ich sie, umringt von ihren Frauen, Die herrlichste von allen stand sie da, Wie eine Sonne war sie anzuschauen, Ich stand von fern und wagte mich nicht nah, Es faßte mich mit wollustvollem Grauen, Als ich den Glanz vor mir verbreitet sa... mehr