Rufet nicht die Götter, Menschen,
Dass sie euch Gesänge lehren,
Sie erhören euch nicht!
Auch wer listig Götter bände,
Von dem Hymnos überraschte
Säng erzwungnen Gesang.
Aber werth des Umgangs suchen
Selbst sie reine Menschenherzen,
Schenken herrlichen Sinn:
Giessen unerfleht dem Menschen
Heil’gen Schauer durch die Nerven,
Und dann singt er ein Lied.
Wann des Dionysos Nektar
Ihn zu Hämos Gipfel aufhebt:
Dann begeistern sie ihn.
Wann der Liebe himmlisch Feuer
Ihn durchflammt, die Brust ihm weitet.
Dann begeistern sie ihn.
Wann er ihnen gleich, auf neue
Schöpfung sinnt, Natur belauschend;
Dann verleihn sie ihm Kraft.
Siegfr. Schmidt.