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Terracina

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an Louise Fürstin von Dessau und Matthisson.

Sey mir nach langem Entbehren gegrüsst o heilige Meerfluth
Sey mir im zitternden Strahl bläulichen Aethers gegrüsst!
Freyer athm’ ich empor in des Meers unendlicher Fülle,
Hier wo am Klippengestad’, hoch auf brandet die Fluth!
Freundlich umwallet ihr mich Okeanus liebliche Töchter,
Jede mit eigenem Reitz! Jede mit eigenem Ton!
Tanzend gleitet der Nachen dahin auf rosigen Wellen
Sinnend wieget mein Geist, sich im azurenen Bett!
Ach! wie glüh’n die Gestade von funkender Sonne beschimmert,
Dort wo der Hallen Ruin säuselnd durchspielet der West!
Fern am Meerhorizont entsteigt dem purpurnen Dufte,
Leicht an einander gereiht, lieblicher Eilande Kranz!
Rings mit Wolken gegürtet, den Fuss vom Meere gebadet
Starrt im finsteren Ernst, dort der Circäische Fels!
Weit umschlingt sich im Süden der Berge zirkelnder Reihen,
Wo die Cajetische Bucht Formiäs Hügel beschirmt!
Meer und Himmel vereinen sich hier zu lächelnder Anmuth,
Und das umschimmerte Land, ruht im vertraulichen Bund!
Hinter der Circe Gebirg’ ist schon die Sonne gesunken,
Flammender Wiederschein weilt, tief in umwaldeter Kluft.
Luna’s silbernes Horn schwebt hoch im goldenen Aether,
Hesperus Fackel entglimmt leis’ in der Wolke voll Thau!
Wonn’ und Wehmuth umfangen mein Herz, und süsses Verlangen
Hebet die sehnende Brust, hüllet in Thränen den Blick!
Ferne getrennet von Euch, denkt Euer in heiliger Stunde,
Im Pommeranzengedüft, nahe beim Wogengesang,
Unter des Felsenthurms Telepylos drohender Veste
Die des verschwisternden Bund ewige Treue beschwur.

Friderike Brun.