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105. An Goethe, 2. Oktober 1795

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Ich höre von unserm Freunde, der sich Ihnen noch bestens empfiehlt, daß Sie sich ganz in Ihr Zimmer vergraben hätten, um Ihren Roman zu expediren, weil Unger pressirt. Meine besten Wünsche zu diesem Geschäft. Ich bin voll Erwartung, diesen dritten Theil beisammen zu sehen.

Uebermorgen werden wir Sie also wieder sehen, worauf ich mich herzlich freue und lange gehofft habe.

Humboldt kommt diesen Winter nicht mehr hieher, welches mir sehr unangenehm ist.

Seien Sie doch so gütig, mir das Archiv der Zeit, welches die berühmte Antwort auf Ihren Angriff enthält, so wie auch das Stück der neuen Monatsschrift, worin mein Lob stehen soll, mitzubringen. Ich kann beides hier nicht zu Gesicht bekommen.

Ein Rudel Gedichte erwartet Sie hier.

Ich höre mit Vergnügen, daß Sie damit umgehen, uns eine neue Acquisition für die Horen zu verschaffen, von der ich im Voraus eine sehr gute Meinung habe.

Das Mährchen hat uns recht unterhalten, und es gefällt gewiß allgemein. Mündlich ein Mehreres.

Jena den 2. October 1795.

Leben Sie recht wohl.

Sch.