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494. An Goethe, 27. August 1798

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Jena den 27. August 1798.

Zwei Bogen machen freilich einen starken Rechnungsfehler, der auch für die künftigen Missionen ein bedenkliches Omen giebt und mehr Vorrath an Manuscript nöthig machen dürfte. Für den Anfang ist es übrigens recht gut, daß man dem Publikum mehr geben kann. Sollten Sie aber etwas andres substituiren können als Niobe, so wäre es wohl gut, denn außerdem daß die plastischen Artikel am wenigsten zu der Menge sprechen und am meisten bei dem Leser voraussetzen, so fürchte ich, daß Sie in den folgenden Stücken das Verhältnis; nicht wohl fort beobachten können. Ob nicht vielleicht Ihr Aufsatz über die Methode bei Naturwissenschaften dazu genommen werden könnte?

Das sind Betrachtungen, die ich nur in der Eile anstellen kann, denn ich muß den Boten abfertigen.

Das Wetter ist seit vorgestern hier ganz unerträglich, daß wir in unserer windigen Wohnung uns beinah in ein geheiztes Zimmer einschließen müssen. Indessen geht die Arbeit ganz leidlich von statten und ich werde Ihnen ehestens etwas produciren können.

Leben Sie recht wohl, mit Meyern. Könnten Sie uns nicht die Memoires von Clery verschaffen?

Sch.