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657. An Schiller, 19. Oktober 1799

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Für Ihre Bemerkungen zu meiner Uebersetzung danke schönstens. Ich werde sie bei meinem Studium des Stücks, das ich mir nun zur Pflicht mache, immer vor Augen haben. Der Gedanke den Ammon dreimal auftreten zu lassen ist sehr gut, und ich will sehen daß ich eine etwas bedeutende Maske für ihn finde. Uebrigens da die Sache so weit ist, so wird es nicht schwer sein das Interesse daran bis zum Ende zu erhalten.

Diese acht Tage gehen mir noch in mancherlei Geschäften hin, dann aber werde ich mich wohl entschließen müssen Sie noch einmal zu besuchen.

Der Herzog hat mir die Geschichte des Martinuzzi zugeschickt, ich lege sein Billet bei, woraus Sie sehen werden daß er von der Idee selbst abgeht und bald ein Schema Ihrer Maltheser zu sehen wünscht. Möchten Sie es doch gelegentlich ausfertigen können.

Ich lege den Vossischen Almanach bei, wenn Sie ihn noch nicht gesehen haben sollten; Meyer sagt: er sähe aus als wenn niemals Poesie in der Welt gewesen wäre .

Zugleich folgen auch acht gute und sechs geringe Exemplare des Almanachs. Leben Sie recht wohl und grüßen Ihre liebe Frau. Ich freue mich daß ich, auf eine oder die andere Weise, bald Hoffnung habe Sie wieder zu sehen.

Weimar am 19. October 1799.

G.