HomeBriefwechsel Schiller-Goethe1800725. An Goethe, 22. März 1800

725. An Goethe, 22. März 1800

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(Weimar, 22. März 1800.)

Ich bedaure Ihre Unpäßlichkeit recht herzlich und hoffe, daß sie sich bald geben soll. Sobald ich mir nur irgend einigen Muth erwecken kann, aus dem Haus zu gehen, so besuche ich Sie. Vielleicht ist die Luft morgen etwas milder und die Sonne scheint, dann kann ich es vielleicht wagen.

Es hat mich gefreut die vier Jahrszeiten nun complett zu finden. Die Auskunft die Sie getroffen ist sehr gut, und wenn Sie allenfalls unter die, zum Herbste, zusammengestellten Distichen noch eins oder das andere einstreuen wollten, das eine leicht faßliche Beziehung auf die Jahrszeit hätte, so würde nichts mehr zu wünschen sein. Die Distichen will ich indeß noch genau ansehen, und mündlich wollen wir uns dann darüber besprechen.

Leben Sie recht wohl für heute. Meine Frau wünscht Ihnen von Herzen baldige Besserung.

S.