HomeBriefwechsel Schiller-Goethe1801812. An Schiller, 27. April 1801

812. An Schiller, 27. April 1801

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Indessen Sie allerlei außerordentliche theatralische Ergetzlichkeiten genießen, muß ich auf dem Lande verweilen und mich mit allerlei gerichtlichen und außergerichtlichen Händeln, Besuchen in der Nachbarschaft und sonstigen realistischen Späßen unterhalten. Kann ich es möglich machen so komme ich Sonnabends. Sagen Sie mir doch ein Wort wie es mit Nathan geht, und ob die tapfere Jungfrau sich weiters producirt hat. Von mir kann ich weiter nichts sagen als daß mir der hiesige Aufenthalt physisch nicht übel bekommt und daß ich wohl damit zufrieden sein kann, da ich von meinem reconvalescirenden Zustand ohnehin keine Wunder erwarten darf. Leben Sie recht wohl und erfreuen mich bald mit einigen Zeilen.

Oberroßla am 27. April 1801.

G.