HomeBriefwechsel Schiller-Goethe1803914. An Goethe, 17. September 1803

914. An Goethe, 17. September 1803

Bewertung:
(Stimmen: 0 Durchschnitt: 0)

(Weimar, 17. Sept. 1803.)

Ich denke diesen Abend ins Schauspiel zu kommen, auf dem kurzen Weg kann ich mich schon verwahren. Uebrigens plagt mich noch der Katarrh und ich muß ihm abwarten, wenn er nicht hartnäckig werden soll.

Fernow sagte mir, daß ihm Cotta bei seiner Durchreise gesagt, er wolle die natürliche Tochter, wie sie fertig sei, an Humboldt schicken. Sie könnten es also, dächt‘ ich, diesem überlassen und es ihm etwa noch selbst auftragen. Das Paket kommt zu einer Zeit an, wo der Verlust nicht mehr ganz neu ist, und in diesem Fall kann das Werk des Dichters eher eine gute als schlimme Wirkung thun.

Wollten Sie wohl die Güte haben und sich, da heute Botentag ist, den Katalog der Schweizergeschichte und etwa der deutschen Reichsgeschichte von Vulpius kommen lassen?

Ich freue mich Sie heute zu sehen. Wenn Sie in die Komödie fahren oder aus derselben, so nehmen Sie mich wohl mit.

Sch.