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Turandot, Prinzessin von China – Vierter Aufzug. Zweiter Auftritt.

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Adelma zu den Vorigen.

Turandot (ihr entgegen).
Kommst du, Adelma? Hilf mir! O, schaff‘ Rath!
Ich bin entwaffnet – Ich bin außer mir!
Dies ist sein Vater, ein Monarch und König!

Adelma.
Ich hörte Alles. Fort mit diesen Beiden,
Schafft dieses Gold hinweg, der Kaiser naht!

Turandot.
Mein Vater? Wie?

Adelma.
Ist auf dem Weg hieher. (Zu den Schwarzen)
Fort, eh wir überfallen werden! Sklaven,
Führt diese Beiden in die untersten
Gewölbe des Serails, dort haltet sie
Verborgen bis auf weitere Befehle! (Zu Turandot)
Es ist umsonst. Wir müssen der Gewalt
Entsagen. Nichts kann retten, als die List.
– Ich habe einen Anschlag – Skirina,
Ihr bleibt zurück. Auch Zelima soll bleiben.

Barak (zu Timur).
Weh uns, mein Fürst! Die Götter mögen wissen,
Welch neues Schreckniß ansgebrütet wird!
– Weib! Tochter! Seid getreu, o, haltet fest,
Laßt euch von diesen Schlangen nicht verführen!

Turandot (zu den Schwarzen).
Ihr wisset den Befehl. Fort, fort mit ihnen
In des Serails verborgenste Gewölbe!

Timur.
Fall‘ Eure ganze Rache auf mein Haupt!
Nur ihm, nur meinem Sohn erzeiget Mitleid!

Barak.
Mitleid in dieser Furie! Verrathen
Ist Euer Sohn, und uns, ich seh‘ es klar,
Wird ew’ge Nacht dem Aug der Welt verbergen.
Man führt uns aus dem Angesicht der Menschen,
Wohin kein Lichtstrahl und kein Auge dringt,
Und unser Schmerz kein fühlend Ohr erreicht! (Zur Prinzessin.)
Die Welt kannst du, der Menschen Auge blenden,
Doch zittre vor der Götter Rachgericht!
Magst du im Schlund der Erde sie verstecken,
Laß tausend Todtengrüfte sie bedecken,
Sie bringen deine Uebelthat ans Licht.

(Er folgt mit Timur den Verschnittenen, welche zugleich die Tafel und das Becken mit den Goldstücken hinwegtragen.)