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Die Piccolomini – 4. Aufzug, 4. Auftritt

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Buttler zu den Vorigen.

Buttler (von der zweiten Tafel kommend).
Laßt Euch nicht stören.
Ich hab Euch wohl verstanden, Feldmarschall.
Glück zum Geschäfte – und was mich betrifft,
(geheimnisvoll)
So könnt Ihr auf mich rechnen.

Illo (lebhaft).
Können wir’s?

Buttler.
Mit oder ohne Klausel! gilt mir gleich!
Versteht Ihr mich? Der Fürst kann meine Treu‘
Auf jede Probe setzen, sagt ihm das.
Ich bin des Kaisers Offizier, solang ihm
Beliebt, des Kaisers General zu bleiben,
Und bin des Friedlands Knecht, sobald es ihm
Gefallen wird, sein eigner Herr zu sein.

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Terzky.
Ihr treffet einen guten Tausch. Kein Karger,
Kein Ferdinand ist’s, dem Ihr Euch verpflichtet.

Buttler (ernst).
Ich biete meine Treu‘ nicht feil, Graf Terzky,
Und wollt‘ Euch nicht geraten haben, mir
Vor einem halben Jahr noch abzudingen,
Wozu ich jetzt freiwillig mich erbiete.
Ja, mich samt meinem Regiment bring ich
Dem Herzog, und nicht ohne Folgen soll
Das Beispiel bleiben, denk ich, das ich gebe.

Illo.
Wem ist es nicht bekannt, daß Oberst Buttler
Dem ganzen Heer voran als Muster leuchtet!

Buttler.
Meint Ihr, Feldmarschall? Nun, so reut mich nicht
Die Treue, vierzig Jahre lang bewahrt,
Wenn mir der wohlgesparte gute Name
So volle Rache kauft im sechzigsten! –
Stoßt euch an meine Rede nicht, ihr Herrn.
Euch mag es gleichviel sein, wie ihr mich habt,
Und werdet, hoff ich, selber nicht erwarten,
Daß euer Spiel mein grades Urteil krümmt –
Daß Wankelsinn und schnell bewegtes Blut
Noch leichte Ursach‘ sonst den alten Mann
Vom langgewohnten Ehrenpfade treibt.
Kommt! Ich bin darum minder nicht entschlossen,
Weil ich es deutlich weiß, wovon ich scheide.

Illo.
Sagt’s rund heraus, wofür wir Euch zu halten –

Buttler.
Für einen Freund! Nehmt meine Hand darauf,
Mit allem, was ich hab, bin ich der Eure.
Nicht Männer bloß, auch Geld bedarf der Fürst.
Ich hab in seinem Dienst mir was erworben,
Ich leih es ihm, und überlebt er mich,
Ist’s ihm vermacht schon längst, er ist mein Erbe.
Ich steh allein da in der Welt und kenne
Nicht das Gefühl, das an ein teures Weib
Den Mann und an geliebte Kinder bindet;
Mein Name stirbt mit mir, mein Dasein endet.

Illo.
Nicht Eures Gelds bedarf’s – ein Herz, wie Euers,
Wiegt Tonnen Goldes auf und Millionen.

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