Octavio Piccolomini kommt im Gespräch mit Maradas, und beide stellen sich ganz vorne hin auf eine Seite des Proszeniums. Auf die entgegengesetzte Seite tritt Max Piccolomini, allein, in sich gekehrt und ohne Anteil an der übrigen Handlung. Den mittlern Raum zwischen beiden, doch einige Schritte mehr zurück, erfüllen Buttler, Isolani, Götz, Tiefenbach, Colalto und bald darauf Graf Terzky.
Isolani (während daß die Gesellschaft vorwärts kommt).
Gut‘ Nacht! – Gut‘ Nacht, Colalto – Generalleutnant,
Gut‘ Nacht! Ich sagte besser, guten Morgen.
Götz (zu Tiefenbach).
Herr Bruder! Prosit Mahlzeit!
Tiefenbach.
Das war ein königliches Mahl!
Götz.
Ja, die Frau Gräfin
Versteht’s. Sie lernt‘ es ihrer Schwieger ab,
Gott hab‘ sie selig! Das war eine Hausfrau!
Isolani (will weggehen).
Lichter! Lichter!
Terzky (kommt mit der Schrift zu Isolani).
Herr Bruder! Zwei Minuten noch. Hier ist
Noch was zu unterschreiben.
Isolani.
Unterschreiben,
Soviel Ihr wollt! Verschont mich nur mit Lesen.
Terzky.
Ich will Euch nicht bemühn. Es ist der Eid,
Den Ihr schon kennt. Nur einige Federstriche.
(Wie Isolani die Schrift dem Octavio hinreicht.)
Wie’s kommt! Wen’s eben trifft! Es ist kein Rang hier.
(Octavio durchläuft die Schrift mit anscheinender Gleichgültigkeit. Terzky beobachtet ihn von weitem.)
Götz (zu Terzky).
Herr Graf! Erlaubt mir, daß ich mich empfehle.
Terzky.
Eilt doch nicht so – Noch einen Schlaftrunk – He!
(Zu den Bedienten.)
Götz.
Bin’s nicht im Stand.
Terzky.
Ein Spielchen.
Götz.
Excusiert mich!
Tiefenbach (setzt sich).
Vergebt, ihr Herrn. Das Stehen wird mir sauer.
Terzky.
Macht’s Euch bequem, Herr Generalfeldzeugmeister!
Tiefenbach.
Das Haupt ist frisch, der Magen ist gesund,
Die Beine aber wollen nicht mehr tragen.
Isolani (auf seine Korpulenz zeigend).
Ihr habt die Last auch gar zu groß gemacht.
(Octavio hat unterschrieben und reicht Terzky die Schrift, der sie dem Isolani gibt. Dieser geht an den Tisch, zu unterschreiben.)