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95. An Goethe, 31. August 1795

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Jena den 31. August 1795.

Nur zwei Worte heute, Ihnen für Ihr Andenken aus Ilmenau zu danken. Es ist heute der Expeditionstag der Horen, wo ich immer viel zu schreiben habe, da ich die Pakete benutze, um Briefe einzuschließen.

Zu einem kleinen »prosaischen« Amüsement lege ich Ihnen den Extract der Subscriptionsliste für die Horen bei, den mir Cotta heute gesendet hat.

Meinen und Herrn von Humboldts Brief, den ich Ihnen nebst den Horen-Paketen vorgestern nach Weimar gesendet, haben Sie, weil es ein großes Paket ist, wohl nicht erhalten. Es ist mir aber daran gelegen, auf einige Punkte daraus schnell Ihre Resolution zu erfahren.

1) Schlug ich Ihnen vor, ob wir das Mährchen nicht lieber auf einmal im zehnten Stück geben wollen. Das Publicum ist immer mit dem Abbrechen unzufrieden, und jetzt müssen wir es bei guter Laune erhalten. Für das neunte Stück weiß ich Rath; dieß darf Sie also nicht bestimmen, wenn Sie sonst nicht wünschen, daß es getrennt erscheint.

2) Fehlt zu dem 101. Epigramme der letzte halbe Pentameter

– – – Es deutet die fallende Blüthe dem Gärtner,
Daß die liebliche Frucht

Wollen Sie mir diese zwei Punkte mit dem schnellsten beantworten?

Mögen Sie in dem stillen geschäftigen Kreis, wo Sie jetzt sind, recht zufrieden sein und sich unserer mit Liebe erinnern. Frau von Kalb ist seit einigen Tagen hier und bleibt noch einige Tage. Meine Frau grüßt Sie schönstens.

Sch.

 

N. S.

In Nr. 29 steht unterständig, wovon ich nicht weiß, ob es Schreibfehler ist. Es geradezu dafür zu nehmen und unverständig dafür zu setzen, wäre in dem Contexte, worin es steht, eine zu große Commentators-Freiheit. Uebrigens kenne ich kein solches Wort, wenn es wirklich unterständig heißen soll. Resolviren Sie baldmöglichst darauf.