HomeBriefwechsel Schiller-Goethe1800701. An Goethe, 7. Januar 1800

701. An Goethe, 7. Januar 1800

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(Weimar, 7. Jan. 1800.)

Das Geschäft das Sie heut übernommen, ist nicht begeisternd, ob es gleich nach meiner Erfahrung etwas anziehendes für den armen Poeten hat, seine Ideen auch nur so weit versinnlicht zu sehen.

Ich habe heute Ihre Iphigenie durchgesehen und zweifle gar nicht mehr an einem guten Erfolg der Vorstellung. Es braucht nur gar weniges an dem Text zu diesem Gebrauch verändert zu werden, besonders in Hinsicht auf den Mythologischen Theil, der für das Publikum in Massa zu kalt ist. Auch ein paar Gemeinsprüche würde ich dem dramatischen Interesse aufzuopfern rathen, ob sie gleich ihren Platz sehr wohl verdienen. Mündlich mehr. Ich werde mich gegen sieben einstellen. Vorher muß ich Hufeland aus Jena erwarten, der sich angemeldet hat. Leben Sie recht wohl.

Sch.