Um den Scepter Germaniens stritt mit Ludwig dem Bayer
Fridrich aus Habspurgs Stamm, beyde gerufen zum Thron,
Jenen schützte Luxemburgs Macht, und die Mehrheit der Wähler,
Diesen der Kirche Gewalt und des Geschlechtes Verdienst.
Aber den Prinzen Österreichs führt das neidische Kriegsglück
In die Fesseln des Feindes, der ihn im Kampfe bezwingt.
Mit dem Thron erkauft er die Freyheit; sein Wort muß er geben,
Für den Sieger das Schwerdt gegen die Freunde zu ziehn;
Aber was er in Banden gelobt, kann er frey nicht erfüllen,
Siehe, da stellt er aufs neu willig den Banden sich dar.
Tief gerührt umhalßt ihn der Feind, sie wechseln von nun an
Wie der Freund mit dem Freund traulich die Becher des Mahls,
Arm in Arme schlummern auf Einem Lager die Fürsten,
Da noch blutiger Haß grimmig die Völker zerfleischt.
Gegen Fridrichs Heer muß Ludwig ziehen. Zum Wächter
Bayerns läßt er den Feind, den er bestreitet, zurück.
„Wahrlich! So ists! Es ist wirklich so. Man hat mirs geschrieben“
Rief der Pontifex aus, als er die Kunde vernahm.