Erzählung.
Vor seinem Löwengarten,
Das Kampfspiel zu erwarten,
Sass König Franz,
Und um ihn die Grossen der Krone,
Und rings auf hohem Balkone
Die Damen in schönem Kranz.
Und wie er winkt mit dem Finger,
Aufthut sich der weite Zwinger...
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Wo ist die Zeit, da leicht und unbefangen
Das freye Herz im jungen Busen schlug,
Da es noch nicht durch süssen Selbstbetrug
Sich quälte, nicht durch Hoffnung und Verlangen?
Da dieser Geist, mit Einfalt hold umfangen,
Sich fremd noch war, und d...
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Arm am Beutel, krank am Herzen
Schleppt ich meine langen Tage,
Armuth ist die grösste Plage
Reichthum ist das höchste Gut.
Und zu enden meine Schmerzen
Ging ich einen Schatz zu graben,
Meine Seele sollst du haben
Schrieb ich hin mit eignem B...
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Ob ich sie liebe wie sonst? O vieles lernt ich begreifen,
Doch nie, wie man vergisst, was man so einzig geliebt.
Trostlos schöpft wohl der Geist aus Lethes stärkender Quelle,
Doch vor dem giftigen Kelch bebt die Empfindung zurück.
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Ein erhabenes Antliz verlieh er dem Menschen, und hiess ihn
Schaun gen Himmel, und frey das Haupt zu den Sternen erheben.
Ovidius.
O goldne Zeit, auf ewig hingeschwunden!
Wie süss bethört es, deine ferne Spur
In alter Sänger Sprüchen zu e...
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Nach Martial.
Sage mir, König der Vögel, wen trägt dein Fittig? – den Donnrer.
Warum rüsten nicht heute Blitze die Hand ihm? – Er liebt.
Wer entflammte den Gott? – Ein Knabe – Was blickst du mit ofnem
Munde so freundlich nach Zeu...
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Ein wohlgenährter Kandidat
Der nie noch einen Fehltritt that,
Und den verbotnen Liebestrieb
In lauter Predigten verschrieb,
Kehr einst bey einem Pfarrer ein,
Den Sontag sein Gehülf zu seyn.
Der hatt’ ein Kind, zwar still und bleich
Von Kum...
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Thränen beneid ich der Jugend; es duften die Blüthen der Liebe
Wie nach dem Regen im May süsser und schöner durch sie,
Aber im einsamen Herbst, an des Lebens kaltem Gestade,
Wärme der Sonnenstrahl heiterer Freude mein Herz.
R....
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Aus dem Reich der schönen Thetis,
Aus der blauen Fluthen Bette
Steigt der goldgelockte Phöbus,
Um an ihrem schönsten Feste
Mild die Erde zu beleuchten.
Stolzer heftet er die Spangen
Seines weiten Strahlenmantels
Auf der hohen Brust zusammen...
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Es denkt der Mensch die freie Tat zu tun, umsonst! Er ist das Spielwerk nur der blinden Gewalt, die aus der eignen Wahl ihm schnell die furchtbare Notwendigkeit erschafft.