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Wallensteins Tod – 3. Aufzug, 7. Auftritt

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Terzky.
Dem Isolani hast du auch getraut,
Und war der erste doch, der dich verließ.

Wallenstein.
Ich zog ihn gestern erst aus seinem Elend.
Fahr hin! Ich hab auf Dank ja nie gerechnet.

Terzky.
Und so sind alle, einer wie der andre.

Wallenstein.
Und tut er Unrecht, daß er von mir geht?
Er folgt dem Gott, dem er sein Lebenlang
Am Spieltisch hat gedient. Mit meinem Glücke
Schloß er den Bund und bricht ihn, nicht mit mir.
War ich ihm was, er mir? Das Schiff nur bin ich,
Auf das er seine Hoffnung hat geladen,
Mit dem er wohlgemut das freie Meer
Durchsegelte; er sieht es über Klippen
Gefährlich gehn und rettet schnell die Ware.
Leicht wie der Vogel von dem wirtbarn Zweige,
Wo er genistet, fliegt er von mir auf,
Kein menschlich Band ist unter uns zerrissen.
Ja, der verdient, betrogen sich zu sehn,
Der Herz gesucht bei dem Gedankenlosen!
Mit schnell verlöschten Zügen schreiben sich
Des Lebens Bilder auf die glatte Stirne,
Nichts fällt in eines Busens stillen Grund,
Ein muntrer Sinn bewegt die leichten Säfte,
Doch keine Seele wärmt das Eingeweide.

Terzky.
Doch möcht‘ ich mich den glatten Stirnen lieber
Als jenen tiefgefurchten anvertrauen.

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